Keine Vorauskasse mehr

Passagiere sollen Flüge erst beim Check-in zahlen

Bahamas oder Sardinien, Palau oder die Adria – ob Fernreise oder Urlaub am Mittelmeer, gefordert wird ein Ende der Vorkasse für Flugtickets. Weiters will Drobits eine gesetzliche Absicherung für Fluggesellschaften, so wie jene für Pauschalreiseveranstalter.

(Bild: Grammer Karl)

Kaum ist die Urlaubssaison vorbei, wird schon die nächste Reise geplant. Wegen der Bezahlung von Flugtickets lange vor Tour-Antritt wird Kritik laut.

Reisende müssen Flugtickets üblicherweise bei der Buchung bezahlen – das kann bei Urlaubsreisen oft Monate im Voraus sein. „Das ist gut für Fluglinien, die damit von den Kunden einen zinslosen Kredit erhalten, ohne bis zum Abflugtag eine Leistung zu erbringen. Fallen diese Flüge aus, müssen die Betroffenen oft enorme Kraftanstrengungen in Kauf nehmen, um im Zuge der Rückerstattung zu ihrem Geld zu kommen“, erklärt SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Christian Drobits.

Mit der Vorkasse für Flugtickets müsse Schluss sein, fordert der Mandatar. Einen entsprechenden Antrag zur Einschränkung der Vorkasse bei Flugbuchungen hat er bereits im Parlament eingebracht. Demnach soll die Überweisung des Geldes – abgesehen von einer geringen Anzahlung – möglichst erst am Tag der Leistungserbringung erfolgen, also bei der Abfertigung des Fluges. Zudem drängt Drobits die Bundesregierung darauf, für die Übernahme der Einschränkung der Vorkasse in die Fluggastrechte-Verordnung der EU einzutreten.

Drobits’ Vorstoß für mehr Fairness gegenüber Millionen von Kunden stößt auf breite Zustimmung. Verbraucherschützer fordern seit Jahren ein Ende der Vorkasse bei Tickets und dass der Preis für Flüge und Pauschalreisen frühestens zum Zeitpunkt des Urlaubsantritts fällig werden sollte. In Deutschland ist Bewegung in die Causa gekommen: Die niedersächsische Landesregierung hatte im August eine Bundesratsinitiative zur Abschaffung der Vorkasse initiiert.

„Dass Fluglinien wenig Freude haben, auf zinslose Kredite der Konsumenten zu verzichten, ist klar. Aber was bei Hotelzimmern schon lange funktioniert - Buchung vorher, Zahlung beim Check-in -, müsste doch ebenso bei Flügen möglich sein, ohne dass höhere Ticketpreise notwendig sind“, merkt Drobits an. Sein Antrag soll kommenden Mittwoch im nächsten Konsumentenschutzausschuss erstmalig behandelt werden.