Mehr und mehr Ausfälle

Corona-Infektionen: An den Schulen wird es eng

Österreich
07.10.2022 13:31

Nicht nur in den Spitälern wird es aufgrund der Corona-Infektionslage enger und enger - auch an den Schulen spitzt sich die Lage zu. Personalausfälle nehmen immer weiter zu. Regional gestaltet sich die Situation vorerst noch sehr unterschiedlich, heißt es. Heißt es seitens der Lehrergewerkschaft, der Unterricht an manchen Standorten sei „sehr schwierig bis unmöglich“ geworden, sieht die Bundesschülervertretung die Lage noch entspannter.

An den Schulen werde nun alles getan, um den Unterricht einigermaßen aufrechtzuerhalten und die Kinder und Jugendlichen weiterhin pädagogisch gut zu versorgen, „aber wir stoßen da an unsere Grenzen“, so der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG) zur APA. „Einige Schulen konnten bereits den Unterricht nicht aufrechterhalten.“ So mussten etwa alle fünf Klassen der Volksschule in Fürstenbrunn (Salzburg) Corona-bedingt auf Fernunterricht umsteigen, bestätigte die Bildungsdirektion.

Personalmangel und Corona-Ausfälle
Grund ist genereller Personalmangel, verschärft durch Corona-bedingte Ausfälle. Die Möglichkeit, dass infizierte, aber symptomlose Lehrer mit FFP2-Maske unterrichten dürfen, ist aus Kimbergers Sicht keine Hilfe. Aus den Rückmeldungen an die Gewerkschaft schließe er, dass alle infizierten Lehrer auch Symptome haben.

Wie viele Schulen bzw. Klassen derzeit genau Corona-bedingt keinen regulären Präsenzunterricht erhalten oder im Distance Learning sind, weiß man in der Gewerkschaft nicht. Auch im Bildungsministerium hat man keinen Überblick darüber, wie viele Klassen derzeit wegen gehäufter Corona-Fälle im Fernunterricht sind oder aber eine Masken- oder Testpflicht verhängt haben. Schulen können bei erhöhtem Infektionsgeschehen selbstständig für maximal zwei Wochen Maske und Antigen-Tests anordnen, die Bildungsdirektion muss darüber nur informiert werden. Bei einer längeren Dauer oder einer Umstellung auf Distance Learning muss die Bildungsdirektion zustimmen.

Die dort eingemeldeten Zahlen sind vorerst relativ überschaubar: In Salzburg gelten derzeit an insgesamt 18 der 284 Pflichtschulen in allen Bezirken im Land, ausgenommen im Lungau, Covid-Maßnahmen wie Test- oder Maskenpflicht. Davon betroffen sind 876 Schülerinnen und Schüler sowie 218 Lehrkräfte. In der Bildungsdirektion Vorarlberg berichtet man aktuell von drei Klassen mit Antigentest-Pflicht (bei insgesamt knapp 2900 Klassen). Maskenpflicht oder eine Umstellung auf Fernunterricht gibt es nirgends. In Wien gab es in dieser Woche in 125 Klassen bzw. Gruppen an 71 Schulstandorten eine angeordnete Maskenpflicht, Testungen werden derzeit in 180 Klassen an 88 Standorten durchgeführt - von insgesamt 11.500 Klassen an 715 Schulen.

Noch keine größeren Cluster bekannt
Gelassener sieht man die Situation an den Schulen seitens der Bundesschülervertretung. Noch funktioniere an den Schulen das „Leben mit Corona“ recht gut, so Bundesschulsprecherin Flora Schmudermayer von der ÖVP-nahen Schülerunion. Es habe noch keine Rückmeldungen über größere Cluster an den Schulen oder Personalausfälle wie im Frühjahr gegeben. Allerdings räumte sie ein: „Ich hab aber das Gefühl, dass das in nächster Zeit kommen wird und gerade additiv zum aktuellen Lehrpersonenmangel ein Problem werden wird.“

Bei steigenden Zahlen plädiert sie dafür, von freiwilligen Antigen- auf freiwillige PCR-Tests umzusteigen. Sollte die Situation es verlangen, wäre sie auch für die Wiedereinführung verpflichtender PCR-Tests - allerdings nur, wenn die Verhältnismäßigkeit zu den Maßnahmen in der Gesamtgesellschaft gewahrt werde. Wichtig sei auch, dass bei Clustern Maßnahmen an den Standorten ergriffen werden.

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