Straßen-Rekrutierung

Kreml setzt offenbar auf Einberufung per Durchsage

Ausland
30.09.2022 18:07

„Alle männlichen Bürger müssen dringend mit ihren Pässen und Militärausweisen zum Militärkommissariat in Derbent kommen" - mit dieser Durchsage in der südrussischen Stadt Derbent will Moskau offenbar Rekruten einberufen. Der Gouverneur der russischen Republik Dagestan bringt dieses Vorgehen dermaßen zur Weißglut, dass er sein Handy wütend auf den Tisch knallt, als er davon berichtet.

Die Videoaufnahme, die die skurrile Rekrutierungsmethode zeigt, stammt von Donnerstag. Die Durchsage ertönt aus einem Fahrzeug, das durch die 120.000 Einwohner große Stadt fährt. Derbent liegt in der russischen Republik Dagestan an der Grenze zu Aserbaidschan - aus dem Gebiet sollen besonders viele Menschen stammen, die im Ukraine-Krieg gefallen sind. In den vergangenen Tagen gab es auch immer wieder Proteste gegen die Teilmobilisierung in Derbent.

Politiker schreit bei Sitzung: „Wer hat ihnen das erlaubt?“
Einer, der seiner Wut über die Einberufung per Megaphon freien Lauf lässt, ist Sergei Melikow, einer der Gouverneure der Republik. „Wie konnten die Wehrdienstoffiziere von Derbent die Leute so auffordern, sich beim Einberufungs- und Meldeamt zu melden?“, tobt der Politiker während einer Sitzung des Sicherheitsrates von Dagestan. „Wer hat ihnen erlaubt, durch die Stadt zu fahren?“ Er spielt den Videoclip auch auf seinem Handy ab. Das Gerät bekommt wenig später schließlich seinen Zorn zu spüren, als er es mit einem lauten Knall auf den Tisch schmeißt. 

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