Rapids Abwehr-Talent

Querfeld: „Viele wären gerne in meiner Position“

Fußball National
24.09.2022 06:32

Vom „Zero“ zum „Hero“ - Rapids Leopold Querfeld erlebte beim Bundesliga-Duell mit Serienmeister Red Bull Salzburg ein Wechselbad der Gefühle. Mentale Stärke sowie der Zusammenhalt in der grün-weißen Mannschaft ließen ihn trotz eines frühen Dämpfers über sein Debüt-Tor und letztlich über einen Punkt jubeln. „Ich glaube, es gibt extrem viele junge Spieler, die gerne in meiner Position wären. Ich genieße es, die Chance zu bekommen“, macht ihm der große Druck bei den Hütteldorfern nichts aus.

Gerade einmal 17 Sekunden waren am Sonntag gespielt, da stand es schon 1:0 für die Salzburger. Rapid-Verteidiger Leopold Querfeld leistete sich einen Stellungsfehler, Bulle Benjamin Sesko war der Nutznießer und netzte zum 1:0 ein. „Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, obwohl wir uns viel vorgenommen haben“, sagt Querfeld im Gespräch mit krone.at zu seinem folgenschweren Fehler. Kopf in den Sand stecken? Das war keine Option für den Jungspund. „Ich wurde von der Mannschaft sehr gut aufgefangen und ich kann mit solchen Dingen inzwischen gut umgehen.“ 20 Minuten später wurde er belohnt. Via Innenstange knallte er den Ball zum 1:1 über die Linie - sein erster Bundesliga-Treffer. Pure Freude und Erleichterung beim U21-Teamspieler. „Burgi (Anm. d. Red. Guido Burgstaller) hat davor noch gesagt, dass ich den Ausgleich erzielen werde. Er meinte: ‚Du machst das Tor. Du machst das Tor“, verrät Querfeld. „Deshalb ist es auch zu dem Jubel-Foto gekommen, wo Burgi gemeint hat: ‚Ich hab’s dir ja gesagt.“

„Druck ist das falsche Wort“
Als der Ball im Salzburger Netz einschlug, fiel auch dem heftig in der Kritik stehenden Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer ein Stein vom Herzen. Nach dem Achtungserfolg, dem Punktgewinn in der Bullen-Arena, sprachen sich die Spieler für den Coach aus. Der „innere Kreis funktioniere“, so der Tenor, was auch Querfeld bestätigt: „Die Stimmung im Team passt sehr gut. Wir haben im Training trotzdem noch gemeinsam unseren Spaß, wir verstehen uns in der Kabine gut. Es gibt keiner dem anderen die Schuld.“ In den letzten sechs Ligapartien kam er immer zum Einsatz, dreimal sogar über die volle Distanz. Als 18-Jähriger nichts Selbstverständliches, schon gar nicht in Hütteldorf, wo immer ein enormer Druck herrscht. „Druck ist das falsche Wort“, entgegnet Querfeld. „Ich glaube, es gibt extrem viele junge Spieler, die gerne in meiner Position wären. Ich genieße es, die Chance zu bekommen. Und ich versuche, das Vertrauen in jedem Training, in jedem Spiel zurückzuzahlen.“

„Von uns hat sich keiner fürs Präsidium gemeldet“
Bei den Grün-Weißen geht’s derzeit richtig rund. Im Wahlverfahren um das Präsidentenamt bei Rapid ist am Sonntag die Bewerbungsfrist abgelaufen. Vieles spricht dabei für die nächste Wahlschlacht, was natürlich auch die Mannschaft mitbekommt: „Wichtig ist, dass wir unsere Leistung bringen, dann wird es auch außen ein bisschen ruhiger werden.“ Für Querfeld und Co. gilt es, „sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Von uns hat sich keiner fürs Präsidium gemeldet“, schmunzelt der 1,90-Meter-Mann. „Also ist das keine Aufgabe, mit der wir uns beschäftigen!“

Zwei Ruderer und ein Kaffeehaus-Boss
Seine Brüder sind talentierte Ruderer, ihren durchtrainierten Körpern steht Leopold aber um nichts nach. Vor und nach dem Training wird in der Kraftkammer geschuftet: „Wie viele Stunden das jetzt genau sind, kann ich nicht sagen“, sagt er über seine Extra-Einheiten. Sein Vater ist nicht nur ein erfolgreicher Kaffeehaus-Boss (unter anderem beim Cafe Landtmann), sondern wurde durch seinen Sohnemann auch ein großer Fußball-Fan. „Er hat mich in den Anfangsjahren schon enorm unterstützt, zu den Trainings gebracht, gekocht, wieder abgeholt und mir viel ermöglicht. Auch jetzt ist er bei fast jedem Spiel dabei. Er ist eine mentale Unterstützung für mich.“ In den Gesprächen geht es aber nicht immer um Fußball: „Es ist schön, dass wir auch über andere Dinge plaudern können.“

„Neuzugang“ im U21-Team
Im U21-Team von Werner Gregoritsch gehört Querfeld zu den „Neuzugängen“: „Wir haben uns schon sehr viel untereinander ausgetauscht. Es ist ja relativ leicht im Fußball, weil wir alle dieselben Interessen teilen“, beschreibt er seinen ersten Eindruck vom neuformierten Team und berichtet von einer „hohen Qualität“ im Training. Am Freitag gab’s bereits einen 5:1-Kantersieg gegen Montenegro. Am Dienstag wartet das Duell mit Wales. Gespielt wird erneut auf der Hohen Warte.

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(Bild: KMM)



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