Im Nordburgenland klettern die Preise für Baugrundstücke in immer schwindelerregendere Höhen, in der Mitte steigt die Nachfrage. Günstiger ist es derzeit noch im Süden. Die „Krone“ hat mit den Ortschefs mehrerer Gemeinden gesprochen.
Das Interesse an Baugründen im Burgenland ist deutlich gestiegen. „Viele Leute wechseln vom Sparbuch zum Grundstück. Besonders in Wiennähe gilt: Wer kein Geld braucht, verkauft seine Immobilie nicht“, erklärt Ludwig Bresich von der Wirtschaftskammer Burgenland. So liegen viele Objekte brach und Baugründe werden zur Mangelware. Die Folge sind steigende Preise.
Hohe Nachfrage im Norden
In Podersdorf am See ist die Nachfrage bei Weitem größer als das Angebot. Was zu verkaufen ist, liegt in privater Hand. Die Gemeinde ist ihrerseits dabei, Baugründe zu erwerben und so günstig wie möglich weiterzuverkaufen.
Die vom Land geplante Baulandmobilisierungsabgabe hält Bürgermeisterin Michaela Wohlfart (ÖVP) zwar grundsätzlich für eine gute Idee, aber: „Ich glaube nicht, dass sie Leute dazu bewegt, ihr Grundstück zu verkaufen, sondern die Preise noch weiter in die Höhe treibt.“
Die am freien Markt angebotenen Grundstücke sind für Normalsterbliche nicht mehr leistbar. Bei uns liegt der Preis schon bei rund 400 Euro pro Quadratmeter.
Michaela Wohlfart, Bürgermeisterin Podersdorf am See
Sieben Plätze für Junge
Auch im Mittelburgenland, etwa in Steinberg-Dörfl, ist die Nachfrage nach Grundstücken mittlerweile sehr groß. „Aktuell verfügt die Gemeinde über sieben Hausplätze, die aber mit moderaten 18 Euro pro für Jungfamilien reserviert sind“, so Ortschef Manfred Schmid (SPÖ).
Etwas anders sieht die Situation weiter im Süden aus. In Eberau kostet der Gemeindebaugrund lediglich zehn Euro pro Quadratmeter. Trotzdem hält sich die Nachfrage in Grenzen, nur vier bis fünf Gründe werden verkauft – pro Jahr. Bürgermeister Johann Weber (ÖVP) geht dennoch davon aus, „dass die Preise im kommenden Jahr steigen werden“.
Gute Infrastruktur
In Kohfidisch hat die Gemeinde über die Jahre kleinere Grundstücke angekauft, die nun mit Preisen knapp unter 20 Euro zum Verkauf stehen. „Neben leistbaren Bauplätzen soll auch eine gute Infrastruktur für Attraktivität sorgen“, so Bürgermeister Norbert Sulyok (ÖVP).
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