Alles wird teurer

Der Gastronomie droht im Herbst eine Pleitewelle

Ist das letzte Bier bei den Wirten bald endgültig gezapft?

(Bild: S-MOTIVE, stock.adobe.com)

Nach der Coronapandemie folgt das nächste Problem für die Gastronomen. Die Teuerungswelle wird Wirte in Kärnten mit voller Wucht treffen. Der Sommer kann Probleme nur kaschieren...

Eigentlich wäre jetzt für die heimischen Gastronomen schön langsam Zeit, Bilanz zu ziehen und die Erfolge des Sommers zu feiern. Doch die Sorgenfalten überwiegen. „Der Sommer überdeckt nur viele unserer Probleme“, warnt Stefan Sternad, Spartenobmann für Gastronomie in der Wirtschaftskammer Kärnten.

Teuerungswelle trifft Gastronomie
Denn nach zwei Jahren Coronapandemie und Personalmangel sorgt die Teuerungswelle ebenfalls für Kopfzerbrechen. Experten rechnen im Herbst mit einer Zuspitzung der Lage. Und damit dürfte für viele ein Besuch im Gasthaus oder Restaurant einfach nicht mehr leistbar werden. „Wenn nicht gehandelt wird, dann wird unsere Branche eine große Pleitewelle treffen“, sagt Sternad im Gespräch mit der „Krone“.

Im Moment haben die Leute noch die Möglichkeit, Geld auszugeben. Doch wenn sich die Teuerung verschärft, dann wird es die Gastronomie hart treffen. Das wird ihr Tod.

Stefan Sternad, Branchensprecher in der WK Kärnten

Und das würde sich auch auf den Wirtschaftsstandort Kärnten gravierend auswirken. Denn immerhin brachte die Branche Beherbergung und Gastronomie vor der Coronapandemie (2019) noch eine Bruttowertschöpfung von 1,2 Milliarden Euro für Kärnten.

„Preise deckeln bringt nichts“
Deshalb ortet Sternad raschen Handlungsbedarf: „Damit uns dieser wichtige Sektor nicht wegbricht, müssen wir im Großen anfangen. Es bringt nichts, wenn wir jetzt die Preise deckeln. Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass die Arbeitnehmer mehr Geld in der Brieftasche haben.“ Gelingen könne das nur, wenn die Lohnnebenkosten so gesenkt werden, damit für die Mitarbeiter am Ende mehr Geld übrig bleibt. „Damit kann die Wirtschaft angekurbelt werden“, meint der Branchensprecher.