Bürger beunruhigt

Schlepper-Pkw füllen Parkplätze nahe der Grenze

Burgenland
10.08.2022 06:00

Gestoppt und abgestellt: Die Flotte der illegalen Flüchtlingstransporte wirkt schon fast wie ein Rundgang im Autosalon.

Bis zu 24 Flüchtlinge werden pro Schleppertour wie Frachtware im Laderaum eines Kastenwagens eng zusammengepfercht, die Luft zum Atmen ist knapp.

Zehn bis 14 Migranten hocken hingegen in einem Van, um sie aus Ungarn oder von Zwischenstationen entlang der Balkan-Route nach Österreich zu karren. Für viel Geld! Die kriminellen Chauffeure kassieren je nach Entfernung zwischen 500 und 4000 € pro Kopf. Seit Monaten rollen die illegalen Transporte quer durch Europa.

Migranten im Kofferraum
Im Burgenland ist für viele Endstation. So wie für einen Serben (25), der mit sieben Afghanen – zwei davon im Kofferraum versteckt – im dunklen BMW kurz vor drei Uhr in der Nacht bei Deutschkreutz über die Grenze gerast ist. Das Auto geriet ins Schleudern – Unfall! Der Schlepper wurde verhaftet.

Die Afghanen suchten um Asyl an. „Erst durch Klopfzeichen wurden wir auf die beiden im Kofferraum eingeschlossenen Männer aufmerksam“, so die Einsatzkräfte. Zurückblieb der beschädigte BMW. Knapp 170 Schlepper konnte die Polizei heuer bereits schnappen.

Mitten im Ort abgestellt 
„Wenn das Auto dem festgenommenen Lenker gehört oder keinem Besitzer zuzuordnen ist, wird es als Tatmittel beschlagnahmt und später auf Anordnung des Landesgerichts versteigert“, erklärt ein Chefinspektor. Bis dahin stehen die Wagen meist dort, wo die Schlepper gestoppt wurden – auf Abstellflächen mitten im Ort, hinter einem Lagerhaus oder nahe dem Sportplatz.

„Die tagtäglichen Vorkommnisse rund um die Flüchtlinge sind der Bevölkerung schon zu viel und sorgen für Verunsicherung“, berichten Christian Balogh, Bürgermeister von Nikitsch, und Ex-Minister Norbert Darabos aus Kroatisch Minihof.

Zitat Icon

Etliche Bürger trauen sich nicht mehr auf die Straße.

Christian Balogh und Norbert Darabos

Das Schließen der Balkan-Route fordert Manfred Kölly, Spitzenkandidat für die Bürgermeisterwahl der Liste Burgenland-Deutschkreutz: „Zehntausende Flüchtlinge warten vor der Schengen-Außengrenze auf ihre Flucht in den Westen. Die EU und Innenminister Gerhard Karner sollen endlich die dringend nötigen Schritte setzen, um die illegale Migration einzudämmen.“

Christian Schulter
Christian Schulter
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