Private Liegenschaften

Fellner unter Druck? Banken besitzen Pfandrechte

Wirtschaft
01.08.2022 12:22

Der Gründer der Mediengruppe Österreich hat private Liegenschaften per Simultanhaftung verpfändet.

Anfang Juni berichtete der „Standard“, was seit 14. März im österreichischen Firmenbuch offensichtlich ist: Die Mediengruppe Österreich, die 2006 von Wolfgang Fellner gegründet worden war, hat in fünf zentralen Gesellschaften einen auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Restrukturierungsexperten als Co-Geschäftsführer an Bord. Wolfgang Fellner und sein Sohn sind demnach nicht mehr allein zeichnungsberechtigt.

Der Hintergrund, laut „Standard“: Fellner hatte sein Tageszeitungsprojekt mithilfe von Krediten mehrerer Banken gestartet, die Bank Austria soll bis dato einer der wesentlichen Geldgeber sein. Die Zeitung kolportiert Verbindlichkeiten der Mediengruppe in zweistelliger Millionenhöhe, laut einem Bericht von Ende Juni sei ein Schuldenschnitt geplant.

Interessant ist nun, dass Wolfgang Fellner offensichtlich auch privaten Immobilienbesitz bereits an Banken verpfändet hat.

  • Im Grundbuch findet sich zu Fellners Liegenschaft in der Himmelstraße in Wien Grinzing Folgendes: Bereits 2011 gewährte der Medienmacher der Immo Bank AG ein Pfandrecht bis zu einem Höchstbetrag von 5,06 Millionen Euro, 2020 wurde die BAWAG per Pfandbestellungsurkunde bis zu einem Höchstbetrag von 1,8 Millionen Euro ins Grundbuch eingetragen.
  • Dazu kommt eine Simultanhaftung mit weiteren Liegenschaften in Grinzing, St. Lorenz und in Mondsee, wo Fellner über ein repräsentatives Grundstück samt Seezugang verfügen soll. Zwischenzeitlich, 2016, hatte sich Wolfgang Fellner von der Immo Bank AG 1,392 Millionen Euro geholt, die ebenfalls per Simultanhaftung abgesichert wurden. Bei der Mondsee-Liegenschaft ist mittlerweile übrigens ein Treuhänder eingetragen, der das Recht besitzt, diese bis 1.7.2023 zu veräußern.

Sind Fellners finanzielle Probleme womöglich bedeutender als bislang berichtet? Ursprünglich hätte bei seiner Mediengruppe laut „Standard“ längst eine Lösung mit den Banken gefunden werden sollen. Wolfgang Fellner hatte zuletzt stets behauptet: „Die Informationen waren und sind falsch.“

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