Am Mittwoch um 8 Uhr in der Früh hebt Rapids Charter nach Polen ab. In Danzig werden die Hütteldorfer dann von einem alten Bekannten empfangen: Marcin Adamski. Der Ex-Rapidler ist am Donnerstag beim Rückspiel in der 2. Quali-Runde der Conference League gegen Lechia Gdansk als Experte für das polnische Fernsehen im Einsatz, obwohl er den Wienern die Daumen drückt. Nach dem Hinspiel-0:0 rechnet der 46-Jährige mit einem harten Kampf. Denn die Polen haben Lunte gerochen …
„Die Medien hier sind überrascht, dass Lechia plötzlich gegen Rapid eine Chance hat, jetzt glaubt man an den Aufstieg“, berichtet Marcin Adamski aus Danzig. Wo der 46-Jährige am Donnerstag im Quali-Rückspiel als Experte für das polnische TV im Einsatz ist, sein Herz auf der Zunge tragen wird: „Ich habe großen Respekt vor Lechia, aber auch als Pole muss ich zu Rapid halten. Ich liebe Wien, da sind meine Kinder geboren, ich habe Rapid im Herzen.“
Von 2002 bis 2006 verteidigte Adamski 126 Mal für die Hütteldorfer, war Mitglied der Meistertruppe von 2005 - das prägte: „Rapid ist eine Familie“, will er über die „Krone“ vor allem Josef Hickersberger lieb grüßen lassen. Und er freut sich auf das Wiedersehen mit Jürgen Macho, Steffen Hofmann und natürlich Ferdinand Feldhofer. „Wir sind damals gleichzeitig zu Rapid gekommen, haben gemeinsam Wohnung gesucht“, lächelt Adamski. „Der Ferdl war ein ruhiger, sehr intelligenter Fußballer mit Charakter. Jetzt macht er einen Top-Job als Trainer. Mit Wolfsberg war er auch schon international erfolgreich.“
Beim geplanten Treffen am Mittwoch im Hotel wird Adamski in Erinnerungen schwelgen - vor allem an die Champions League 2005 hat er nur schöne Gedanken: „Bayern, Juventus, Brügge - das war schon einmalig in der Gruppe“, schwärmt der 46-Jährige. „Ich habe in meiner Karriere ja nie Trikots gesammelt, nur die von Ibrahimovic und Salihamidzic habe ich noch“, schlüpfte er für die „Krone“ als Beweis in den alten Juventus-Zwirn (Foto ganz oben). Übrigens im Stadion von Flota Swinoujscie, einem polnischen Viertligisten, den Adamski als Trainer betreut: „Aber für mich ist das nur ein Hobby.“ Hauptberuflich führt Adamski eine Pension, genauer gesagt die Villa Babette: „Wir haben die historische Villa von 1912 umgebaut.“
In den nächsten Tagen regiert jedoch der Fußball - wobei sich Adamski nach dem Hinspiel-0:0 mit einer Prognose schwer tut: „Lechia ist launisch, da ist von sehr gut bis schlecht alles möglich. Rapid hat mehr Erfahrung, spielt jedes Jahr im Europacup. Ich sage 51:49 für Rapid.“ Wohl wissend, dass für die Wiener der Aufstieg ein Muss ist: „Mit dem Druck müssen sie leben. Mir gefällt die Klub-Philosophie, die Arbeit mit den jungen Talenten. Die Erwartungen sind immer riesig, aber man darf mit dem Budget nicht erwarten, dass man in die Champions League kommt. Das geht einfach nicht mehr.“ Die Conference League würde Grün-Weiß jetzt aber ja auch schon reichen …
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