Lage angespannt
7 Helfer bei Waldbrand in Brandenburg verletzt
Im deutschen Bundesland Brandenburg haben sich sieben Einsatzkräfte verletzt, als sie einen Waldbrand löschen wollten. Dieser wurde von heftigen Sturmböen angefacht und hat sich massiv ausgebreitet. Dienstagfrüh war die Lage laut einem Sprecher der Feuerwehr „sehr angespannt.“ Ungefähr 600 Menschen mussten ihre Wohnungen aus Sicherheitsgründen verlassen.
Während am Montagnachmittag noch zehn Hektar Acker- und Waldfläche im Kreis Elbe-Elster brannten, waren es am Abend bereits 300 bis 800 Hektar. In der Stadt Falkenberg wurde laut dem Landkreis eine Schweinemastanlage zerstört, dabei seien viele Tiere verendet. Dienstagfrüh bedrohte das Feuer noch mindestens ein Windrad, weitere Anlagen und Wohnhäuser. Ungefähr 600 Menschen mussten ihre Wohnungen in umliegenden Orten daher verlassen. Laut einem Sprecher der Feuerwehr ist die Lage „sehr angespannt.“
Hubschrauber angefordert
Für Dienstag wurden Hubschrauber der Deutschen Bundeswehr angefordert, wie der stellvertretende Waldschutzbeauftrage Philipp Haase berichtete. Die Sturmböen hätten die Löscharbeiten erheblich erschwert und „in Teilen sogar unmöglich“ gemacht, sagte der Landkreis. Sieben Einsatzkräfte sind bereits verletzt worden, sechs von ihnen müssen im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt waren und sind 400 Einsatzkräfte an den Arbeiten beteiligt. Brandenburg war in diesem Jahr bereits mehrfach von Wald- und Flächenbränden betroffen, die klare Mehrheit (90 Prozent) soll von Menschen verursacht sein.
Nicht einziger Waldbrand
Der Waldbrand in Elbe-Elster ist aktuell nicht der einzige im Nachbarland. Im Nationalpark Sächsische Schweiz (Sachsen) weitete sich ein Waldbrand aus, der im Tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz seinen Anfang nahm. „Unser großes Problem ist der Wind“, sagte ein Sprecher des Landesratsamts Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hinsichtlich der Ausbreitung des Feuers. Für die Gemeinden Sebnitz und Bad Schandau wurde eine Vorstufe zum Katastrophenalarm ausgerufen. Dienstagvormittag waren 250 Feuerwehrleute und Angehörige der Bundes- und Landespolizei ausgerückt. Um den Brand zu bekämpfen, haben sie auf zwei Wasserwerfer mit jeweils 10.000 Litern Fassungsvermögen und zwei Hubschrauber zurückgegriffen.
In Tschechien spitzt sich die Lage im Nationalpark Böhmische Schweiz zu. Die Einsatzkräfte brachten etwa 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen eines Kinderferienlagers aus Deutschland in Sicherheit. Der Rauch war am Dienstag noch im rund 90 Kilometer entfernten Prag und darüber hinaus zu riechen.
Überblick über Brände in Europa
Zurzeit kämpfen viele europäische Länder gegen Waldbrände. Im slowenischen Raum Renski breiteten sich Waldbrände etwa auf eine Fläche von mehreren Hektar aus, Österreich stellte einen Löschhubschrauber, Ausrüstung sowie einen Flugretter zur Verfügung. Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle. In Griechenland und Frankreich brennt es weiterhin. Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes konnten die Flammen vorerst zurückgedrängt, aber bis Dienstagfrüh nicht vollständig gelöscht werden. In Bordeaux bekommen die Einsatzkräfte die Waldbrände ebenfalls langsam unter Kontrolle. Allerdings sorgt die anhaltende Hitze wegen steigender Wassertemperatur für Sorge.
Feuerwehrmann in Marokko verstorben
Außerhalb Europas hat derzeit unter anderem Marokko mit Waldbränden zu kämpfen. Im Norden ist ein freiwilliger Feuerwehrmann bei Löscharbeiten ums Leben gekommen, ein weiterer Brandbekämpfer wird im Krankenhaus behandelt. Besonders betroffen ist die Provinz Larache, in der bereits Mitte Juli verheerende Waldbrände gewütet hatten. Dabei kam ein Mensch ums Leben, 10.500 Hektar Vegetation gingen in Flammen auf.
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