Der Campingplatz am Hafnersee in Kärnten muss bis Ende September einer Hotelkette weichen. Gäste, die dort seit Jahrzehnten campen, verstehen die Welt nicht mehr. Die „Krone“ sprach mit den Betroffenen.
„Wir haben den Platz seit Jahrzehnten gepachtet. Heute fühlen wir uns quasi wie Ungeziefer“, betont Ernst Hoffman. Der Wiener und seine Frau Eva kommen seit mehr als 45 Jahren zum Campen an den Hafnersee: „Seit der Kundgebung, dass wir Ende September den Campingplatz räumen müssen, wissen wir nicht mehr weiter."
Wie berichtet, plant die Falkensteiner Gruppe den Bau eines 5-Sterne-Premium-Campingplatzes mit neuem Restaurant und Infinity-Pools - und die neben dem Moorsee. Für das Ehepaar Hoffmann und 200 weitere Camper bricht eine Welt zusammen: „Wir leben seit zwölf Jahren alljährlich fast ein halbes Jahr hier am See. Einige der Nachbarn sind auch ständig hier. Für uns ist offenbar niemand zuständig, nicht der alte Verpächter und auch nicht der neue.“
Angeblich seien die Verträge noch nicht unterzeichnet. Trotzdem soll das Campingdorf bis Ende September geräumt werden. „Ich habe als traurige und wütende Oma an den Landeshauptmann geschrieben. Wir zahlen seit 40 Jahren jährlich 2200 Euro Pacht. Bei 200 Dauercampern sind das 440.000 Euro“, ist Ingrid Schauer erschüttert. Ihre Kinder und Enkel sind am Hafnersee groß geworden.
„Im Campingdorf gibt es Gemeinschaft, Solidarität und Freundschaft", betont Kathrin Sowa-Mörtl aus Klagenfurt. Hunderte Kinder würden ihr Sommerparadies verlieren.
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