Wenig Einsatz

Tierschutzallianz in EU – aber ohne Österreich!

Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigt Missstände im Tierschutz auf. Das Leid von Tieren bei Transporten muss endlich beendet werden.

(Bild: Krone KREATIV, EPA, Jo-Anne McArthur | Eyes on Animals)

Nach vollmundigen Versprechen von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im „Krone“-Interview zum Tierschutz auf EU-Ebene mangelt es nun an Taten.

Viel Protest mussten die Grünen schon beim fehlenden Engagement für die Novelle zum Tierschutzgesetz in Österreich einstecken. Die Kritik reißt auch weiterhin nicht ab! Konkret geht es darum, dass der deutsche Bundesminister Cem Özdemir einen mutigen Vorstoß zum Schutz der Tiere bei Transporten vor der Europäischen Kommission gewagt hat.

Die Bilder von toten und verletzten Tieren bei Transporten sind unerträglich. Der europäische Weg muss zu mehr Tierschutz führen!

Cem Özdemir, Landwirtschaftsminister in Deutschland

Österreich fehlt
Im Schulterschluss mit seinen Amtskollegen aus Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Schweden hat er dazu ein Positionspapier erarbeitet. Nun stellt sich die Frage, warum ist Österreich hier nicht dabei? Hat doch Minister Rauch noch im Juni von einer europäischen Allianz gesprochen, die er mit Özdemir schmiedet und die zu einer Tierschutzrevolution führen wird.

Gesundheitsminister Johannes Rauch

(Bild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com)

Alles doch nur Schall und Rauch? „Schade, dass Österreich hier wieder nachhinkt“, so die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy.

Fakten

Schlüsselthemen des Positionspapiers

• Einführung einer Beförderungshöchstdauer am Transportweg für alle für die Schlachtung vorgesehenen Tiere.
• Zertifizierung von Versorgungsstellen in Drittstaaten nach einheitlichen Standards.  
• Verbot bestimmter Langstreckentransporte lebender Tiere auf dem Straßen- und Seeweg in Drittländer.
• Empfehlungen zur Fahrzeugdeckenhöhe bei Rindern. (Die Tiere können oft nicht mal den Kopf heben.)  
• Verpflichtende Vorhaltung von Einrichtungen zur Entladung von Tieren an Flug- und Seehäfen.   
• Einschränkung der Beförderungsdauer für Jungtiere (Kälber), die noch saugen müssen.  
• Die Festlegung von Temperaturbereichen, die speziell auf die einzelnen Tierarten zugeschnitten sind. Klimaanlagen die Innentemperaturen auch bei voller Beladung auf die erforderte Temperatur absenken.  
• Begrenzung des Zeitraums, den Tiere auf einem Fahrzeug vom ersten Verladeort bis zu einer Sammelstelle verbringen dürfen.  
• Wertung der Zeit auf einem Schiff als Beförderung, nicht als Ruhezeit.