Im Zuge von Bauarbeiten für einen behindertengerechten Zugang zur Jerusalemer Altstadt ist unter der Klagemauer, nahe dem Tempelberg, ein rituelles Bad (Mikwe) aus der Zeit des Zweiten Tempels (1. Jahrhundert) entdeckt worden.
Laut Angaben der Hebräischen Universität (HU) Jerusalem gehört die knapp 2000 Jahre alte Mikwe zu einer in den Felsen gehauenen Villa in einem Bereich Jerusalems, in dem laut dem jüdischen Schriftsteller Flavius Josephus damals die Elite der Stadt wohnte.
Das rituelle Bad soll nun erhalten und in den neuen Komplex des Klagemaueraufzugs integriert werden. Die vielen Wasserkanäle, Zisternen und Teiche, die nahe der Villa freigelegt wurden, würden laut Ko-Grabungsleiter Oren Gutfeld „die zentrale Rolle widerspiegeln, die die Wasserversorgung Jerusalems im Laufe der Jahrhunderte gespielt“ habe.
Auch spätbyzantinische Öllampe gefunden
Laut Kathpress haben Archäologen der Hebräischen Universität (HU) Jerusalem bei den Grabungen auch verschiedene Artefakte geborgen. Etwa das Fragment einer spätbyzantinischen Öllampe mit der griechischen Inschrift „Das Licht Christi leuchtet für alle“.
Als Mikwe bezeichnet man im Judentum ein Tauchbad, dessen Wasser der Erlangung ritueller Reinheit durch Untertauchen dient. Die dadurch erreichte Hygiene war ein gesundheitlich positiver Nebeneffekt.
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