Hitze in Vorarlberg

Sprung in den Bodensee bringt nur wenig Abkühlung

Vorarlberg
19.07.2022 11:02

Knapp 25 Grad Wassertemperatur und ein Pegelstand von 343 Zentimetern - die Folgen der heißen Tage sind auch am Bodensee deutlich zu sehen - und zu spüren. Daran wird sich in den kommenden Tagen auch wenig ändern.

Es bleibt heiß! Bis zu 36 Grad sagt Alfred Neururer von der ZAMG für den heutigen Tag voraus. Schwitzen müssen wohl auch die Festspielgäste bei der Eröffnung am Mittwoch - dann soll das Thermometer auf 35 Grad klettern. Leicht sinken werden die Temperaturen erst wieder am Freitag. „Eine schwache Störung vom Westen wird in der Nacht auf Freitag für Gewitter sorgen. Die trockene Hitze weicht dann der feuchten Hitze. Es wird schwüler“, kündigt der „Wetterfrosch“ an.

„Schwäbisches Meer“ erwärmt sich auch in Tiefe
Ein Sprung in den Bodensee wird nur wenig Abkühlung bringen. 24,7 Grad betrug dessen Temperatur am Montag um 13 Uhr in Bregenz, Tendenz steigend. Bereits zweimal kletterte das Thermometer in diesem Monat bereits über 25 Grad (vergangenen Freitag und Samstag). Der Durchschnittswert im Juli liegt derzeit bei 23,9 Grad. Zum Vergleich: im Juli 2021 waren es 21,3 Grad, vor zehn Jahren, im Juli 2012 lag der Mittelwert bei 21,4 Grad.

Weniger Schneefall in den Wintermonaten und damit weniger Schmelzwasser sowie Hitze und Trockenheit im Sommer lassen die Wassertemperatur steigen. Wie die Zuständigen der Internationalen Gewässerschutzkommission errechnet haben, hat sich das „Schwäbische Meer“ an der Oberfläche um 1,2 Grad erwärmt. Und auch in 250 Meter Tiefe ist es um 0,2 Grad wärmer geworden.

Das Problem: Durch die insgesamt wärmeren Temperaturen - vor allem im Winter und Frühjahr - wird der Bodensee nicht mehr richtig „durchmischt“. Damit der in der Tiefe von 250 Metern benötigte Sauerstoff von der Wasseroberfläche nach unten kommt, muss die Temperatur an der Oberfläche in etwa gleich kalt (circa 4 Grad) sein. Leben ohne oder mit nur wenig Sauerstoff ist in der Tiefe nicht möglich.

Problem für Bodenseefischer
Eine Tatsache, mit deren Folge die Bodenseefischer schon seit Jahren zu kämpfen haben. Die beliebten Bodensee-Felchen beispielsweise werden immer weniger, da sich die in der Tiefe abgelegte Felchen-Eier gar nicht erst entwickeln können. Die wenigen kleinen Fische finden oftmals nicht genug Nahrung. Entsprechend kläglich sind die Erträge beim Fang.

Zitat Icon

Eine schwache Störung vom Westen wird in der Nacht auf Freitag für Gewitter sorgen. Die trockene Hitze weicht dann der feuchten Hitze. Es wird schwüler.

Alfred Neururer (ZAMG)

Während die Wassertemperatur steigt, sinkt gleichzeitig der Pegelstand. Im Bregenzer Hafen wurden am Montag 343 Zentimeter gemessen, der Monatsmittelwert liegt bei 362 Zentimeter. Auch hier zwei Vergleichswerte: Im Juli 2021 waren es 458, im Juli 2012 nur 422 Zentimeter.

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