„Mamma Mia“-Kulisse

Nördliche Sporaden: „Geheime“ Inseln & ein Esel

Reisen & Urlaub
12.07.2022 09:30

Skiathos und Skopelos sind mehr als nur traumhafte Kulissen aus dem Film „Mamma Mia“ - mit störrischem Esel. Alonissos ist die dritte Insel im Bunde. Was das Trio eint: wundervolle Strände, unberührte Natur, einmaliges Essen und griechische Gastfreundschaft. Ein Geheimtipp!

Eine Punktlandung hat nicht nur der Pilot auf der kurzen Landebahn hingelegt, auch mein Reiseziel ist ein Volltreffer: die nördlichen Sporaden. Selbst im Hochsommer ist es hier grün, Bäume berühren die Strände am glasklaren Meer.

Skiathos ist die lebendigere der drei Inseln, ideal für Familien, Nachtschwärmer, aber auch für Ruhesuchende. Über 60 Strände gibt es, fein-weiß bis goldgelb. Zigtausende Liegen, eng an eng, suche ich vergeblich. Bekannt sind der Koukounaries Beach oder der Lalaria-Strand, den man nur per Boot erreicht. Für die Ruinen von Kastro oder Wanderungen empfiehlt sich ein Mietauto.

Skiathos (Bild: Cara-Foto - stock.adobe.com)
Skiathos

Mit der Fähre geht es weiter nach Skopelos, die größte der drei Inseln. Genächtigt wird im Skopelos Village Hotel, wo schon Meryl Streep und Pierce Brosnan während der „Mamma Mia“-Dreharbeiten gewohnt und gefeiert haben. Im Alten Hafen, wo sich Bars, Cafés und Tavernen aneinanderreihen, einheimische Männer Karten spielen, wartet Regina. Die junge Griechin führt mich durch die Stadt, erzählt über die Historie des Eilands. Und von ihrem Opa, der Schiffsbauer war. Es geht durch verwinkelte Gässchen, vorbei an Häusern verschiedener Baustile. Am Ende empfängt uns „To Rodi“, eine Taverne mit idyllischem Gastgarten, deren Mitte ihr Namensgeber ziert: ein Granatapfelbaum. Das Essen ein Gedicht. Warme Pilze, wilder Fenchel, Schweinefilet mit Kartoffeln. Spätestens beim Orangenkuchen mit Vanilleeis schwebt man im siebten Himmel. Zeit, zu Bett zu gehen und sich wie Meryl oder Pierce zu fühlen.

Auf den Spuren von „Mamma Mia“
Über das mit Pinien und wilden Olivenbäumen übersäte Eiland fahre ich am nächsten Tag zu einem Postkartenmotiv: Auf einem hohen Felsen vor der Insel thront Agios Ioannis Kastri, die berühmte „Mamma Mia“-Kapelle. Zufällig treffe ich Fotograf Zachos Stamoulis. Er assistierte der Filmcrew und erzählt, wie die Kapelle für den Film, etwa mit künstlichem Türmchen, aufgehübscht wurde. Dreimal habe man die Szene mit Meryl Streep, die die 200 Stufen hinaufläuft, drehen müssen. Nur der Esel, auf dem Filmtochter Sophie hinaufreiten sollte, habe nach einem Drittel des Weges gestreikt. Wohl der Grund, warum er nur einen 15-Sekunden-Auftritt erhielt. Von oben bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das azur- bis petrolfarben leuchtende Meer. Auf dem Rückweg halte ich am Kastani-Beach, ebenfalls Kulisse für den Kassenschlager.

Skopelos (Bild: Evgeni Dinev)
Skopelos

Ich „hüpfe“ eine Insel weiter, wo ein Juwel wartet: Alonissos – ein Kraftplatz für Ruhesuchende mit nicht einmal 3000 Einwohnern. Hauptort ist das Hafenstädtchen Patitiri. Die Insel bietet traumhafte Strände wie Agios Dimitrios, ein Unterwassermuseum – und ist Teil des größten europäischen Meeresnationalparks, wo Mönchsrobben leben und erforscht werden. Mit Glück sieht man sie, aber auch Delfine, bei einer Bootstour. In Alt-Alonissos gibt es Abendessen. „Fly me to the moon“ tönt es im Restaurant „Thea“ sanft aus Lautsprechern. Zum Mond will man ob traumhafter Aussicht und griechischer Kulinarik aber gar nicht.

Blick auf den Hafen von Patitiri auf Alonissos. (Bild: Freesurf - stock.adobe.com)
Blick auf den Hafen von Patitiri auf Alonissos.

Was für eine wundervolle Welt
Am Ende geht es dorthin, wo die Reise begann – Skiathos. Im gut erschlossenen Süden der Insel, wo es eine Busverbindung in die Stadt bis spätnachts gibt, liegen die meisten Hotels. Abends spaziere ich in der Stadt die Strandpromenade entlang zur Fischtaverne „Akrogiali“. Auf der Speisekarte steht Zackenbarsch. Abgerundet wird der Abend mit griechischem Tresterbrand, dem „Tsipouro“. Tags darauf heißt es Abschied nehmen. Als ich ins Flugzeug steige und Israel Kamakawiwo’oles Medley von „Somewhere Over the Rainbow“ und „What a wonderful World“ höre, denke ich: Wie wahr! Wir starten, steigen höher. Skiathos wird unter mir ganz klein. Doch die Sehnsucht, bald zurückzukommen, die ist jetzt schon groß.

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