Wegen Schmerzmitteln

Nadal für Anti-Doping-Boss das falsche Vorbild

Tennis
27.06.2022 12:39

Rafael Nadal hat die diesjährigen French Open nur dank Schmerzmittel gewonnen. Der Schweizer Anti-Doping-Boss sieht dies äußerst kritisch und den Spanier in dieser Hinsicht als falsches Vorbild.

„Gegen den einmaligen Einsatz eines Ponstan (Schmerzmittel, Anm.) haben wir nichts einzuwenden. Aber wenn es chronisch wird, wird es problematisch“, wird Ernst König, der Chef von Swiss Sport Integrity (vormals Antidoping Schweiz), vom „Tagesanzeiger“ zitiert.

(Bild: AP/Kirsty Wigglesworth)

Es stelle sich die Frage, ob das der Sport sei, den wir wollen, so König. „Welches Signal sendet man an junge Sportlerinnen und Sportler aus? Was sagt man ihnen, wenn sie in einer ähnlichen Situation sind? Selbstverständlich wollen sie dann auch Schmerzmittel.“

Nadal habe zwar keine Regeln gebrochen, weil die meisten Schmerzmittel im Sport erlaubt seien. Aber „wir versuchen den jungen Sportlerinnen und Sportlern mitzugeben: Hört auf eure Körper. Wir kämpfen auch gegen die exzessive Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Geisteshaltung, ein Pülverchen einzuwerfen, wenn man zu viel trainiert hat, erachten wir als fatal. Es wäre besser, dem Körper eine Pause zu gönnen“, so der Schweizer Anti-Doping-Boss.

Rafael Nadal (Bild: AFP or licensors)
Rafael Nadal

König ist klar gegen ein Verbot von Schmerzmitteln, doch müsste die Verhältnismäßigkeit stimmen: „Wenn sich ein Athlet vier Jahre auf Olympische Spiele vorbereitet und am Morgen vor seinem Wettkampf grausam Kopfweh hat, finde ich es legitim, dass er sagt: Jetzt nehme ich eine Kopfwehtablette. Es ist wichtig, dass man unterscheidet. Und sensibilisiert, ab wann es problematisch wird.“

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(Bild: KMM)



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