Sie ließ ihn fahren

Bub (11) starb bei Moped-Unfall: Mutter angezeigt

Oberösterreich
16.06.2022 07:00

Verdacht auf fahrlässige Tötung - so lautet die Anzeige gegen jene 40-jährige Mutter aus Oberhofen am Irrsee, die vor zwei Monaten ihren elfjährigen Sohn tödlich verunglücken sah.

Markus war mit seiner Mama auf einer zweisitzigen Puch DS50 unterwegs gewesen und durfte auch alleine ein Stück auf einem Güterweg fahren. Die Mama schaute zu. Und sah, wie ihr Sohn in einen unbeleuchteten Tunnel einfuhr - und dort in der Mitte mit einem entgegenkommenden Traktor kollidierte. Das Moped fing Feuer, die Mama zog Markus noch weg, doch für den Buben kam jede Hilfe zu spät.

Keinen Mopedschein gehabt
Es dauerte eine Weile, bis die Polizei die Mutter überhaupt vernehmen konnte, aber jetzt ist der Abschlussbericht fertig. Beim Bezirksgericht gingen Anzeigen wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den 69-jährigen Traktorfahrer und auch gegen die 40-jährige Mutter von Markus ein. Denn sie hätte ihrem elfjährigen Sohn das Moped nicht überlassen dürfen, da er noch keinen Führerschein besitzen konnte.

„Der Bezirksanwalt hat mehrere Möglichkeiten. Er kann das Verfahren an die Staatsanwaltschaft abtreten, es einstellen oder eben Anklage erheben“, erklärt Barbara Rumplmayr von der Welser Staatsanwaltschaft.

Diversion als Möglichkeit ohne Schuldspruch
Falls das Verfahren nicht eingestellt wird, ist eine Diversion eine oft praktizierte Lösung, wenn es sich bei Beschuldigten um nahe Angehörige der Opfer handelt. Dazu kommt es, wenn alle Umstände geklärt sind und Verantwortung übernommen wird. Es kommt weder zu Schuldspruch noch Verurteilung, sondern man zahlt ein Bußgeld oder leistet gemeinnützige Arbeit. Auch gibt’s keinen Eintrag ins Strafregister.

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