Bergung dauert an

Kind und Ukrainerinnen unter Toten von Zugtragödie

Ausland
05.06.2022 13:50

Nach dem verheerenden Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen in Deutschland mit fünf Todesopfern schwebt eine schwerverletzte Frau noch immer in Lebensgefahr. Auch erste Details zur Identität der ums Leben Gekommenen wurden nun bekannt. Besonders tragisch: Unter den Verstorbenen ist auch ein Schüler (13) sowie zwei geflüchtete Ukrainerinnen.

Am Freitag waren mehrere Waggons der Regionalbahn auf dem Weg nach München entgleist. Die Aufräumarbeiten dauern noch immer an - laut „Bild“ werden sieben bis 14 Menschen vermisst. „Wir müssen so schnell wie möglich die Waggons heben und schauen, was da noch drunter ist“, erklärte der Landrat Anton Speer gegenüber der deutschen Zeitung. Die Waggons müssen mit Spezialkränen angehoben werden - jeder einzelne wiegt 50 Tonnen. In dem Zug befanden sich zum Unglückszeitpunkt rund 14 Menschen.

Vier Frauen unter Todesopfern
Beim Anheben einer der Waggons wurde bereits eine weitere Leiche entdeckt. Es soll sich dabei um einen 13-jährigen Schüler handeln. Bei den anderen vier Opfern handelt es sich um Frauen im Alter von 32 bis 70 Jahren. Wie „Bild“ berichtet, sind zwei davon Vertriebene aus der Ukraine, die dem Krieg in ihrem Heimatland entkommen waren und nun bei der Tragödie den Tod fanden. Beide seien bei Gastfamilien untergebracht gewesen, eine hatte während des Unfalls auch ihr Kind dabei. Dieses soll schwer verletzt im Krankenhaus liegen.

Insgesamt wurden mehr als 40 Fahrgäste verletzt. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Anzahl der Toten in den nächsten Tagen noch erhöhen könnte, da viele Menschen noch als vermisst gelten. „Wir haben die Hoffnung, dass die Leute anderweitig unterwegs waren und sich noch melden“, erklärte ein Helfer vor Ort, der noch nicht vom Schlimmsten ausgehen wollte.


Für den Pfingstsonntag wurde ein Gottesdienst geplant, erklärte Christian Kopp, Regionalbischof im Kirchenkreis München und Oberbayern: „Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die in diesem schrecklichen Unglück zu Schaden gekommen sind und bei allen, die trauern.“ An einer Brücke neben der Unglücksstelle legten trauernde Angehörige zahlreiche Blumen ab.

Bislang nur Kollision mit anderem Fahrzeug ausgeschlossen
Was die Tragödie auf der eingleisigen Strecke auslöste, ist indes noch immer nicht geklärt. Die Polizei kann bislang nur eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug ausschließen. „Vor Ort waren alle Experten der Meinung, dass die wahrscheinlichste Ursache ein technischer Defekt am Gleis oder am Zug sein müsste“, so Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. Das Gleisbett wird nun auf Schäden untersucht. Ein Tempolimit habe es auf dem Streckenabschnitt nicht gegeben.

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