Nebenwohnsitze werden immer mehr zur Gefahr für den Tourismus. Im Kampf gegen die Zweitwohnsitze übt sich die Regierung in Einigkeit.
Seit dem Jahr 2000 sind rund 40.000 Gästebetten in ganz Kärnten verschwunden. „So kann es einfach nicht weitergehen“, zeigt sich Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (VP) empört: „Für diese Entwicklung sind zum großen Teil die zahlreichen Zweitwohnsitze verantwortlich.“ Untermauert wird seine Aussage von einer eigens in Auftrag gegebenen Studie. Ergebnis: Bei Hotels seien nicht nur die Investitionskosten wesentlich höher, auch die Wertschöpfung bleibe längerfristig erhalten. Zweitwohnsitz-Hotspot ist Bad Kleinkirchheim mit 125 Nebenwohnsitzmeldungen auf 100 Einwohner. Und die Zahlen steigen weiter.
Es ist ein sehr sensibles Thema. Trotzdem sind touristische Investoren in Kärnten willkommen. Wir brauchen noch einige Betten im vier und im fünf Sterne-Bereich.
Sebastian Schuschnig, Tourimuslandesrat
Gemeinden müssen mitziehen
„Das führt nicht nur zu hohen Quadratmeterpreisen bei Immobilien, sondern auch zum Tod der Gemeinden“, beklagt auch Landesrat Daniel Fellner (SP). Aus diesem Grund sucht man in der Landesregierung nun den Schulterschluss und möchte auf Biegen und Brechen neue Zweitwohnsitzbauten verhindern. „Mit dem neuen Raumordnungsgesetz haben wir schon ein gutes Instrument gefunden, trotzdem müssen die Gemeinden auch mitziehen“, stellt Fellner klar. Damit wird in Zukunft wohl auch privaten Chalets und Apartments der Kampf angesagt.
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