Prozess in Klagenfurt

Versuchter Mord: 18 Jahre Haft für Ehemann

Kärnten
19.05.2022 18:03

Wegen versuchten Mordes ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt ein 41-Jähriger zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann soll seiner Ehefrau in Villach tiefe Schnittverletzungen an der Kehle, sowie am restlichen Körper zugefügt haben. Im Vorfeld gab es einen Streit um eine etwaige Trennung des Paares. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Schon zwei Jahre vor der Bluttat hatte die Frau Hilfe vor ihrem gewalttätigen Gatten gesucht, mit dem sie vor 22 Jahren in Afghanistan zwangsverheiratet worden war. Doch da sie die Aussage letztlich verweigerte, passierte nichts. Vergangenen September dann eskalierte die Situation gänzlich: Als die 37-Jährige von einer Frauenberatung heimkam und wieder von Scheidung sprach, griff der Maurer zum Teppichmesser.

Aufnahmegerät zeichnete Tat auf
In der Wohnung des Ehepaars wurde ein Aufnahmegerät gefunden, welches die Tat aufgezeichnet hatte. Der Angeklagte soll es Wochen zuvor aufgestellt haben, um seine Frau zu überwachen. Auf der Aufnahme hörte man die Hilfeschreie der Ehefrau sowie die Aussage des 41-Jährigen: „Jetzt lass ich dich nicht mehr leben.“ Der Angeklagte habe danach einen Suizidversuch begangen. Vor Gericht gab er zu Protokoll, dass er in dem Moment selbst sterben habe wollen. Das Kind des Ehepaars hatte die Tat mitbekommen, weshalb ihn der Angeklagte aufforderte, die Nachbarn zu holen, da es „dem Papa schlecht geht“.

Der Angeklagte bekannte sich gegenüber dem Geschworenensenat unter Vorsitz von Richter Dietmar Wassertheurer schuldig. Er gab zu, seiner Ehefrau die Verletzungen zugefügt zu haben, jedoch sei es nicht im Vorhinein geplant gewesen - es sei „aus der Emotion heraus“ passiert.

Sichtbare Narben und psychische Probleme
Laut einem Gutachten leidet die Ehefrau seit der Tat an Sensibilitätsstörungen an den Händen, stark sichtbaren Narben, sowie psychischen Problemen. Der Angeklagte wurde zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von 18 Jahren verurteilt, außerdem muss er ein Teilschmerzengeld in Höhe von 8000 Euro bezahlen.

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