Aus in Wimbledon

Tamira Paszek im Viertelfinale chancenlos

Sport
28.06.2011 22:45
Der Wimbledon-Siegeslauf von Tamira Paszek ist am Dienstag im Viertelfinale zu Ende gegangen. Die 20-jährige Vorarlbergerin musste sich der Weltranglisten-Fünften Wictoria Asarenka aus Weißrussland auf dem Center Court klar mit 3:6, 1:6 geschlagen geben. Paszek verpasste damit nicht nur ihr erstes Major-Halbfinale, es wäre auch das erste Damen-Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier für Österreich gewesen.

Paszek kann mit ihrer Ausbeute an der Church Road dennoch hochzufrieden sein. Immerhin ist sie als Nummer 80 nach Wimbledon gekommen und wird sich im Ranking am Montag mit den 500 gewonnenen WTA-Punkten etwa um Platz 40 wiederfinden. Zudem gewann Paszek ein Preisgeld in Höhe von 137.500 Pfund (153.769 Euro).

Die Dornbirnerin hatte als sechste Österreicherin nach Petra Schwarz-Ritter, Judith Wiesner, Sylvia Plischke, Barbara Schwartz, Barbara Schett und zuletzt bei den US Open 2008 Sybille Bammer die Runde der letzten Acht bei einem Major erreicht. Paszek-Bezwingerin Asarenka trifft nun auf die als Nummer acht gesetzte Tschechin Petra Kvitova, die mit 6:3, 6:7(5), 6:2 gegen die Bulgarin Tswetana Pironkowa erfolgreich war.

Regen wirbelt Programm durcheinander
Die Vorgeschichte des Spiels an einem über weite Strecken verregneten Spieltag im All England Club hatte Seltenheitswert: Nach stundenlangem Zuwarten liefen die Protagonistinnen auf Court eins, dem zweitgrößten Platz auf der Anlage, bei trübem Wetter ein. Doch nach nur fünf Minuten und einer 1:0-Führung für Paszek war der Spaß schon wieder vorbei. Der Regen war zurückgekommen. Erst nach langer Nachdenkpause entschieden sich die Traditionalisten zur seltenen Maßnahme, ein Match nicht auf dem gleichen Platz fortzusetzen und verlegten das Spiel unter das rettende Dach des Center Courts.

Mit Breaks zum 2:1 und 4:1 war die Weißrussin Asarenka schnell Chefin auf dem Platz, die tapfer kämpfende Paszek bäumte sich bei 1:5 aber noch einmal auf. Ein Rebreak zum 3:5 gelang ihr noch, den Ball zum 4:5 bei Aufschlag Paszek wehrte Asarenka mit viel Glück ab und holte sich Satz eins.

Die durch die Abwesenheit von Kim Clijsters als Nummer vier gesetzte Weißrussin ging auch in der Folge rasch mit 3:0 in Führung. In vielen der langen Ballwechsel wusste die routiniertere Asarenka fast immer die bessere Antwort und sicherte sich die meisten der spektakuläreren Ballwechsel.

"Es war ein superschönes Turnier für mich"
"Es ist heute so ziemlich alles vorgekommen, was man sich als Spieler nicht wünscht. Zuerst den ganzen Tag gewartet, dann eigentlich super begonnen auf Platz eins. Das war wie gewohnt, draußen spielen und dann der Wechsel auf den Center Court. Das Dach war zu und es war komplett anderes Tennis", sagte Paszek am späten Dienstagabend. Viel langsamer als gewohnt, ist ihr der Platz vorgekommen. "Ich habe Schwierigkeiten gehabt, dass ich den Platz öffne, dass ich den Winkel finde, den ich draußen jeden Tag gefunden habe." Dennoch anerkannte sie die Leistung der an diesem Tag stärkeren Gegnerin Asarenka an. "Gratulation an sie. Sie war heute definitiv die bessere Spielerin."

Zu der Erfahrung ihres ersten Auftritts auf dem weltberühmten Center Court, meinte Paszek: "Heute habe ich beides gehabt, Center Court und Platz eins, von dem her ein schönes Erlebnis. Für mich war es eine neue Herausforderung, auf dem Center Court zu spielen." Durch die Wetterbedingungen war sie wohl überhaupt die erste Spielerin, die an beiden Plätzen an einem Tag gespielt hat. Die Bilanz konnte freilich nur eine gute sein. "Ich bin sehr happy, dass ich im Viertelfinale war. Es war ein superschönes Turnier für mich und ich werde mit schönen Erinnerungen heimgehen und mit viel Motivation die zweite Hälfte der Saison angehen."

Lisicki trifft auf Scharapowa
Im zweiten Halbfinale stehen sich am Donnerstag Sabine Lisicki und Maria Scharapowa gegenüber. Die Deutsche setzte sich gegen die Französin Marion Bartoli mit 6:4, 6:7(4), 6:1 durch, Scharapowa gewann gegen die Slowakin Dominika Cibulkova mit 6:1, 6:1.

Die 21-jährige Lisicki ist damit die erste Deutsche in der Vorschluss-Runde im All England Club seit der legendären Steffi Graf 1999. Die Berlinerin ließ sich auch von drei vergebenen Matchbällen im zweiten Satz nicht vom Weg abbringen. "Ich bin immer noch sprachlos. Ich kann es nicht glauben", meinte die überglückliche Lisicki beim Abgang vom Court. "Ich war schon sehr enttäuscht, wie ich bei 5:4 im zweiten Satz gespielt habe. Aber ich habe gefühlt, dass ich heute die bessere Spielerin bin und mich dann im dritten Satz voll konzentriert."

ÖTV-Nachwuchstalent in dritter Runde
Indes hat Österreichs derzeit größtes Nachwuchstalent, Dominic Thiem, am Dienstag sein Zweitrundenmatch im Juniorenbewerb bereits erfolgreich absolviert – noch dazu ohne Satzverlust. Der 17-jährige Niederösterreicher besiegte den Briten Joshua Ward-Hibbert mit 6:2, 7:5 und steht damit bereits im Achtelfinale. Thiem hatte Anfang Juni bei den French Open erstmals ein Junioren-Finale erreicht und damit neuerlich sein großes Talent unter Beweis gestellt.

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(Bild: KMM)



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