Hinweise auf Folter

Weitere gefesselte Leichen nahe Butscha gefunden

Ausland
30.04.2022 16:43

In der Nähe des Kiewer Vororts Butscha, der im nach wie vor tobenden Ukraine-Krieg wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen traurige Berühmtheit erlangt hatte, sind nach Polizeiangaben weitere drei Leichen mit gefesselten Händen entdeckt worden.

Die Leichen der drei Männer wiesen laut dem Kiewer Polizeichef Andrij Nebytow Schussverletzungen an verschiedenen Körperteilen auf. Die Augen der drei Männer waren laut Nebytow verbunden, auch seien „einige“ geknebelt gewesen. Es gebe Hinweise auf „lange Folter“.

Täter versuchten „Spuren zu verwischen“
Jeder der Männer sei schließlich mit einem Schuss in die Schläfe getötet worden. „Nach den bisherigen Erkenntnissen haben die Besatzer versucht, die Spuren ihrer Gewalttaten zu verbergen“, erklärte Nebytow. Deshalb hätten sie die Leichen in eine Grube geworfen und mit Erde bedeckt.

Butscha ist zum Synonym für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte in ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine geworden. Der Vorort stand rund vier Wochen lang unter Kontrolle russischer Truppen, bevor sie Ende März wieder abzogen. Danach wurden nach Polizeiangaben in Butscha und Umgebung etwa 400 Leichen entdeckt, unter anderem in zwei Massengräbern. Während internationale Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen laufen, bestreitet Moskau jede Verantwortung für diese Tötungen.

Videos von Russen nahe Leichen in Butscha
Zuletzt tauchten Satellitenaufnahmen auf, die beweisen sollen, dass zahlreiche Leichen bereits auf den Straßen lagen, als noch die Russen vor Ort waren. Auf einem Video vom 13. März ist laut einem CNN-Bericht ein russisches Militärfahrzeug an einer Kreuzung in der Nähe von drei Objekten zu sehen. Diese seien bereits auf anderen, bereits veröffentlichten Satellitenbildern und Videoaufnahmen als Leichen identifiziert worden.

Ein weiteres Drohnenvideo vom gleichen Tag zeige ein weiteres russisches Militärfahrzeug, das eine Straße hinauf in die Richtung der Leichen fahre. In einem Video vom 12. März hätten sich mehrere russische Soldaten um ein Militärfahrzeug versammelt, das vor einem Haus in unmittelbarer Nähe der Leichen abgestellt gewesen sei.

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