Drohnen gesichtet
Transnistrien meldet Beschuss aus der Ukraine
In der prorussischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau ist am Mittwoch ein Dorf nahe der Grenze zur Ukraine beschossen worden. Dort befindet sich ein großes russisches Munitionslager. In der Nacht seien mehrere Drohnen von der Ukraine aus über das Dorf Kolbasna geflogen. Präsidentin Maia Sandu rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.
In der Früh sei Kolbasna dann von der Ukraine aus beschossen worden. Tote oder Verletzte gab es demnach aber nicht. Kolbasna liegt etwa zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. In dem Dorf lagern rund 20.000 Tonnen Munition aus Sowjetzeiten. Das Lager wird von russischen Truppen bewacht. Nach Angaben des Innenministeriums gilt es als das größte Munitionsdepot in Europa.
Nach Darstellung der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar nutzt Russland die abtrünnige moldawische Region als Brücke für ein weiteres militärisches Vorrücken. Dies betreffe sowohl den Krieg in der Ukraine als auch die Möglichkeit, in Moldau weiter nach Westen vorzudringen.
Am Montag und Dienstag hatten die Behörden in Transnistrien bereits eine Reihe von Explosionen gemeldet. Attackiert wurden demnach das Ministerium für Staatssicherheit in der Regionalhauptstadt Tiraspol, eine Armeeeinheit und ein russischer Funkturm.
Die Explosionen befeuerten in Moldau die Furcht vor einem Überschwappen des Ukraine-Krieges auf das Nachbarland.
Fakten
Transnistrien hatte sich im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion von Moldau abgespalten. International wird das Gebiet nicht als eigenständig anerkannt. Die russische Armee verfügt in der Region neben dem Munitionslager auch über einen Militärstützpunkt. Die Regierung fordert seit Langem den Abzug der russischen Truppen aus der Region.
„Es wird Unruhe geschürt“
„Es droht die Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf Moldawien“, warnte die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic. „Wir sehen Kriegspropaganda wie vor dem Angriff auf die Ukraine. Es wird von einer vermeintlichen Bedrohung für die russischsprachige Bevölkerung gesprochen. Dann wird Unruhe geschürt und der Einsatz militärischer Gewalt angedroht.“
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