Angefangen hatte alles mit dem Feldzug von König Foltest und der Belagerung der Burg des Barons von La Valette. Als erfahrener Hexer verlangte Seine Majestät persönlich nach meinen Diensten. Just in jenem Moment, als ich mit Triss gerade ein paar vergnügliche Momente verbringen wollte, unterbrach mich der königliche Gesandte und ich eilte zu König Foltest. Auf dem Weg dorthin blickte ich mich ausgiebig um und plauderte mit den anwesenden Soldaten, die sich jedoch äußerst wortkarg gaben. Mit anderen Gesprächspartnern sollte ich später größeres Glück haben, um sowohl mehr über die aktuelle Lage in Erfahrung zu bringen als auch vielfältige und abwechslungsreiche Aufträge an Land zu ziehen.
An der Seite des Königs ging es schließlich an die Erstürmung der Burg. Mit Gebrüll stürzte ich mich auf die Gegner und metzelte alles nieder, was sich mir in den Weg stellte. Meine beiden Schwerter, deren Klingen ich wahlweise schnell oder mit viel Kraft auf die Gegner niedersausen ließ, leisteten mir dabei wertvolle Dienste. Waren die Krieger in der Burg noch eine leichte Übung, stellten mich andere Aufgaben, die allein mit dem Schwert nicht zu lösen waren, vor größere Herausforderungen. Glücklicherweise verbesserten sich jedoch auch meine magischen Fähigkeiten zunehmend.
Das Innere der Festung bot einen opulenten Blick auf weitläufige Gänge, schmale Gassen und die mittelalterliche Stadt mit ihren kleinen, sich in den Hang duckenden Häusern. Die meisten davon waren unverschlossen. Da sich die Bewohner, sofern vor Ort, überraschenderweise nichts aus ihrem Hab und Gut zu machen schienen, nahm ich einfach alles mit, was mir halbwegs brauchbar erschien. In den Geschäften ergaben sich damit später gute Tauschmöglichkeiten.
Die Mission, in die Burg zu gelangen, war geglückt, doch noch mussten die unehelichen Kinder von König Foltest gerettet werden. Dem Drachen zu entkommen und einen versteckten Weg in das Kloster zu finden, war kein Problem für mich. Die Kinder waren rasch gefunden und ich in Gedanken längst bei Triss und dem, was wir mit unserer freien Zeit anfangen wollten. Diese Unaufmerksamkeit meinerseits wurde jedoch bitter bestraft: Der König wurde hinterrücks von einem Attentäter ermordet und ich endete als Hauptverdächtiger in diesem Kerker.
Doch ich ahne, dass dies noch nicht das Ende ist und ich mich auf die Suche nach dem wahren Mörder machen werde. Dabei warten Städte und weitläufige Waldlandschaften die von wahrer Pracht sind. Die kriegerischen Elfen der Scoia’tel werden sich mir gewiss in den Weg stellen, doch gemeinsam mit Triss und meinen Freunden sollte ich der Spur des Mörders sicherlich folgen können.
Für mich bedeutet dies, möglichst viele Aufträge zu erfüllen, zu versuchen, den Attentäter aufzuspüren und vor allem, meine Fähigkeiten laufend zu verbessern, wobei Kräuter eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Im richtigen Mischungsverhältnis lassen sich damit überraschend kräftige, teils magische Tränke brauen. Neben meinen Pflichten sollte allerdings auch noch etwas Zeit bleiben, um etwa bei einer Partie Würfelpoker auf andere Gedanken zu kommen.
Zunächst muss ich allerdings hier raus, ich weiss auch schon wie. Ihr versteht, dass ich euch das nicht auf die Nase binden kann. Doch ihr werdet in Bälde die Kunde hören, die sich wie ein Lauffeuer durch die Lande verbreiten wird. Die Lieder werden Zeugnis meiner Abenteuer und Heldentaten sein.
Fazit: "The Witcher 2: Assassins of Kings" ist ein mehr als ein würdiger Nachfolger des 2007 erschienenen Erstlingswerks. Hexer Geralt bewegt sich in grafisch opulenter Umgebung innerhalb einer spannenden und abwechslungsreichen Geschichte. Die Steuerung stellt nach kurzer Einarbeitungszeit ebenfalls keine Hürde dar. Lediglich die nicht immer ganz passende deutsche Sprachausgabe trübt den überaus positiven Gesamteindruck ein wenig. Eines lässt sich dennoch mit Bestimmtheit sagen: "The Witcher 2: Assassins of Kings" gehört zu den Rollenspiel-Highlights dieses Jahres.
Plattform: PC
Publisher: Namco Bandai
krone.at-Wertung: 9/10
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