„Neonazi-Terrorgruppe“

Russland: Mordanschlag auf TV-Moderator vereitelt

Ausland
25.04.2022 20:01

Die russischen Behörden haben eigenen Angaben zufolge einen angeblich von der Ukraine angeordneten Mordanschlag auf den Kreml-nahen TV-Moderator Wladimir Solowjow vereitelt. Es seien mehrere Mitglieder der „neonazistischen Terrorgruppe Nationalsozialismus/Weiße Macht“ festgenommen worden, teilte der russische Geheimdienst FSB am Montag mit.

Die Gruppe habe auf Geheiß des „Geheimdienstes der Ukraine“ die „Ermordung“ Solowjows geplant gehabt, hieß es. Die Festgenommenen hätten „gestanden, den Mord an Solowjow geplant“ zu haben, erklärte der FSB. Demnach wollten sie anschließend „ins Ausland fliehen“.

Auf einem im Fernsehen verbreiteten Video des FSB waren halb nackte junge Männer zu sehen, die von Sicherheitskräften zu Boden gedrückt und festgenommen werden. Dem FSB zufolge sollen bei den Männern „gefälschte“ ukrainische Pässe sowie Pistolen, Drogen und Molotow-Cocktails gefunden worden sein. Auch ein Porträt von Adolf Hitler und ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz seien unter den beschlagnahmten Dingen gewesen.

Ukraine spricht von russischen „Fantasien“
Der ukrainische Geheimdienst SBU bestreitet Pläne, den russischen Propagandisten Wladimir Solowjow töten zu wollen. Er bezeichnete die russischen Behauptungen als „Fantasien“ und erklärte, der Moderator und Putin-Freund werde „wegen seiner mörderischen Propaganda im Goebbels-Stil vor internationale Gerichte gestellt“.

Putin im TV:„USA bedienen sich des Terrors“
Kreml-Chef Wladimir Putin deutete bei einem vom Fernsehen übertragenen Treffen (siehe Video oben) mit russischen Ermittlern an, dass die USA an der angeblichen Verschwörung zur Ermordung Solowjows beteiligt gewesen seien. „Sie bedienen sich des Terrors“, so Putin. „Wir kennen die Namen der Kuratoren westlicher Geheimdienste, vorrangig natürlich der CIA, die mit den Geheimdiensten der Ukraine zusammenarbeiten.“

Es sei „offensichtlich“ so, dass die westlichen (Geheim-)Dienste der Ukraine „Ratschläge“ zur Tötung von Journalisten gäben, führte der Kreml-Chef aus. „So viel zu ihrer Haltung zu den Rechten von Journalisten (...) und den Menschenrechten im Allgemeinen.“

Moderator gilt in EU als Kreml-Propagandist
Solowjow gehört zu den bekanntesten Gesichtern in den russischen Staatsmedien. Seit den späten 1990er-Jahren moderiert er politische Talkshows. Für seine Tätigkeit wurde er von der russischen Regierung ausgezeichnet. Den „besonderen Militäreinsatz“ Russlands in der Ukraine befürwortet er.

Die Europäische Union betrachtet Solowjow als „Propagandisten“ des Kreml und hat Sanktionen gegen den TV-Moderator verhängt. Die italienische Polizei beschlagnahmte zuletzt Villen des Journalisten.

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