Drei Meter langes Tier

Seltener Riesenkalmar lebend in Japan angeschwemmt

Wissenschaft
22.04.2022 13:05

Riesenkalmare - oftmals fälschlicherweise als Riesenkraken bezeichnet - leben normalerweise in der Tiefsee und können daher nur selten beobachtet werden. An der Küste von Obama, einer kleinen Stadt in der japanischen Präfektur Fukui, ist kürzlich ein drei Meter langes, noch lebendes Exemplar der noch weithin unerforschten Tierart angeschwemmt worden.

Normalerweise werden nur tote Riesenkalmare an Küsten angespült. Dieses Tier (Video oben) lebte aber noch und wurde umgehend in ein Aquarium gebracht.

Riesenkalmare (Architeuthis dux) leben vermutlich in mehr als 300 Metern Tiefe und kommen nur selten an die Oberfläche. Erst seit dem Einsatz von tief durchs Wasser gezogenen Schleppnetzen sind mehr Riesenkalmare an die Oberfläche gebracht und untersucht worden.

Um die Riesenkalmare, die über acht Arme und zwei lange Tentakel verfügen, ranken sich allerlei Seemanns-Legenden, oft werden sie dort als vielarmige Meeresungeheuer bezeichnet. In den Tiefen der Ozeane haben sie sich ihrer Erforschung bis dato weitgehend entzogen. Forscher bekommen meistens nur tote Exemplare in die Hände, die zum Beispiel an Strände geschwemmt oder in den Mägen von Pottwalen, ihren Fressfeinden, gefunden werden.

Wahre Kosmopoliten der Meere
Riesenkalmare sind offensichtlich Kosmopoliten der Meere: Wie genetische Untersuchungen nahelegen, lebt in den Ozeanen nur eine einzige Art dieser riesigen Tintenfische. Wie ein Forscherteam herausgefunden hat, treiben die Jungtiere vermutlich mit den Meeresströmungen um den Globus.

Es hat bis zum Jahr 2004 gedauert, ehe ein Riesenkalmar erstmals in seinem natürlichen Lebensraum gefilmt werden konnte. Die Tiere fressen Fische und kleinere Kopffüßer und werden als ausgewachsene Tiere selbst von Walen, vor allem von Pottwalen, gejagt. Die noch weithin unerforschten Tiere können laut Experten einschließlich ihrer Fangarme rund zehn Meter lang werden. Noch größere Angaben sind zweifelhaft, weil die Arme der Kalmare enorm dehnfähig sind und so in der Vergangenheit zu Messfehlern führten.

Der bisher größte korrekt vermessene Riesenkalmar war zehn Meter lang, 495 Kilogramm schwer und wurde im Februar 2007 von neuseeländischen Fischern in der Antarktis erbeutet, allerdings lebte das riesige Tier zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr.

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