Der Autoindustrie fehlen Teile, den Bauern Erntehelfer, Weizen ist knapp, Sonnenblumenöl ebenfalls, die Energiekosten steigen - der Krieg in der Ukraine sorgt auch in der Wirtschaft für Turbulenzen. „Manche machen es sich aber zu leicht, wenn sie sagen, der Krieg ist an allem schuld“, sagt Finanzexperte Alois Wögerbauer.
Die 3-Banken-Generali-Investment-Gesellschaft mit Sitz in Linz verwaltet rund 12 Milliarden Euro. Das Geld ist in Aktien, Anleihen, Gold und Rohstoffen angelegt. Alois Wögerbauer ist als Geschäftsführer ein alter Hase in der Branche. Für die enorm gestiegenen Kosten, die nicht nur an den Zapfsäulen sichtbar werden, macht er nicht nur den Krieg in der Ukraine verantwortlich. „Die Situation hat sich seit mehreren Jahren aufgebaut“, sagt der 53-Jährige.
Corona hatte die Lieferketten strapaziert, dazu gab’s eine Überförderung in der Pandemie, jetzt entfachte der Krieg die Energieproblematik. Wann die Inflation ihren Höhepunkt erreicht? „Das ist noch nicht abzusehen, es geht noch nach oben“, so Wögerbauer.
„Fahren auf eine Regenfront zu“
Der Blick nach vorn? „Die Globalisierung hat den Höhepunkt überschritten. Produkte werden wieder regionaler produziert werden, was aber teurer ist.“ Ob Europa tatsächlich in die Rezession rutscht? „Wir fahren auf eine Regenfront zu, aber so schnell, wie der Regen kommt, kann auch wieder die Sonne scheinen.“ Die Konjunkturerwartungen stuft er als zu hoch ein. „Es wird eine kurze, schmerzhafte Delle geben“, so der Mühlviertler.
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