Kritik nach Flutdrama

Deutsche Familienministerin Spiegel tritt zurück

Ausland
11.04.2022 15:39

Wegen eines mehrwöchigen Urlaubs kurz nach der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Sommer war die deutsche Familienministerin Anne Spiegel unter Druck geraten: Nun zog die Grünen-Politikerin Konsequenzen und warf das Handtuch. „Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden“, begründete sie ihren Rücktritt.

„Ich habe mich heute aufgrund des politischen Drucks entschieden, das Amt der Bundesfamilienministerin zur Verfügung zu stellen“, erklärte Spiegel am Montag. Sie dankte allen, die sie solidarisch unterstützt haben. Erst am Sonntagabend hatte Spiegel um Entschuldigung für ihr Verhalten als rheinland-pfälzische Umweltministerin während der Flutkatastrophe 2021 gebeten. Sie war damals für den Katastrophenschutz zuständig, brach aber kurz nach der Flut zu einem vierwöchigen Familienkurlaub auf.

Spiegel: „Das war ein Fehler“
In einer öffentlichen Erklärung gab die Grünen-Politikerin als Grund für den Urlaub zehn Tage nach der verheerenden Flut vor allem familiäre Gründe an. „Das war ein Fehler, dass wir auch so lange in Urlaub gefahren und dass wir in Urlaub gefahren sind. Ich bitte für diesen Fehler um Entschuldigung“, sagte Spiegel.

Sie hatte von der Grünen-Führung keine Rückendeckung erhalten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) ließ über eine Sprecherin dagegen erklären, er arbeite eng und vertrauensvoll mit der Familienministerin zusammen.

Es ist bereits die zweite Politikerin, die nach der Flutkatastrophe zurücktritt. Auch Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) war wegen eines Mallorca-Urlaubs während des Desasters in Kritik geraten und zog vor wenigen Tagen ihren Hut.

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