Im Gegensatz zum ländlichen Raum in Österreich ist es vor allem für die Stadthotellerie schwer, wieder Fuß zu fassen. 16 Prozent der Wiener Herbergen mussten bereits schließen. Auch der Sommer verheißt nichts allzu Gutes.
Endlich wieder verreisen - diesen Wunsch hegen nach zwei Jahren Pandemie viele Österreicher. Nach Touristen sehnen sich aber auch die Wiener Beherbergungsbetriebe. Verzeichnete man im Jahr 2019 noch 17,6 Millionen Nächtigungen, waren es im Vorjahr nur knapp fünf Millionen (siehe Grafik). Im Gegensatz zu den übrigen Bundesländern und dem ruralen Bereich erholt sich die Stadthotellerie auch viel langsamer.
Auch der Tourismus ist anders
Wien ist anders - auch im Tourismus. Das zeigt sich auch bei den veröffentlichten Zahlen für den Februar. Während die bundesweiten Nächtigungen wieder mehr als 76 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht haben, sind es in Wien lediglich 43 Prozent. Und die Zahlen steigen nur äußerst schleppend. Für einige Betriebe ist es bereits zu spät.
16 Prozent der Hotels in Wien mussten schließen
„Vor allem einige kleine Familienunternehmen konnten nicht überleben“, weiß Dominic Schmid, Fachgruppenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer. Laut der Österreichischen Hoteliervereinigung mussten bereits 16 Prozent der Wiener Beherbergungsbetriebe schließen. Immerhin gingen acht von zehn Buchungen während der Pandemie verloren.
Wird es im Sommer wirklich besser?
„Eigentumsbetriebe brauchen eine Auslastung von 50 Prozent, jene in Pacht 75 Prozent - nur um die Kosten zu decken“, sagt Schmid. Die Hoffnung lag auf dem Sommer. Durch den Krieg in der Ukraine ist aber auch diese geschwunden. Schmid: „Es wird sehr schwer, eine schwarze Null zu schaffen.“
Das Auslaufen eines Teils der wirtschaftlichen Hilfen macht die Sache nicht besser. „Aktuell gibt es noch Kredit-Garantien sowie die Kurzarbeit. Der Ausfallsbonus kann nur mehr für Jänner bis März beantragt werden“, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Dennoch geben die Wiener Hoteliers nicht auf - die Hoffnung auf bessere Zeiten lebt.
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