Schnitten und Abwasser

Schluss mit Gas: Wo Wien Abwärme zum Heizen nutzt

Wohnen & Verkehr
07.04.2022 11:00

Gerade bei den Energiepreisen kommt es vielen Wienern derzeit so vor, als gäbe es jeden Tag einen neuen Anschlag aufs Geldbörserl. Doch zumindest beim Heizen werden Gegenmaßnahmen ergriffen.

Politische Unsicherheit, die Abhängigkeit von Kriegstreibern und nicht zuletzt Spekulationen treiben die Energiepreise nach oben, und ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Doch wie sollen die Wiener in Zukunft heizen, wenn die Gas- und Ölpreise durch die Decke gehen? Schon jetzt gibt es in Wien interessante Ansätze, wie zumindest einige Hunderttausend Haushalte unabhängig davon mit Wärme versorgt werden können. Die Stadt setzt auf Abwasser oder Schnitten.

Kläranlage Wien
Keine Wärme darf ungenutzt bleiben - auch nicht die des (bereits gereinigten) Klärwassers! Eine der größten Großwärmepumpen Europas entzieht dem Wasser sechs Grad, bevor dieses in den Donaukanal fließt. Ab 2027 werden bis zu 112.000 Wiener Haushalte mit der Wärme des Klärwassers versorgt.

Heiße Schnitten
450 Schnitten pro Minute bäckt der weltgrößte Waffelbackofen am Manner-Produktionsstandort in Hernals. Die Abwärme des Waffelofens versorgt den eigenen Betrieb mit Energie und gibt zusätzlich Wärme an das lokale Fernwärmenetz ab. 600 Haushalte werden mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorgt.

Thermen-Wärme
Aus dem Thermalbecken direkt in die privaten Badezimmer: Wien Energie nutzt die Restwärme des Thermal-Abwassers zur Fernwärmegewinnung. 1900 Haushalte in Oberlaa können so mit der klimafreundlichen Variante beheizt werden.

Kühle Diplomaten
Leistungsstarke Kältemaschinen sorgen in der UNO City dafür, dass die 5000 Mitarbeiter aus mehr als 120 Ländern einen kühlen Kopf bewahren. Die Wärme, die bei diesem Kühlprozess entsteht, nutzt Wien Energie, um damit 2400 Haushalte zu beheizen.

Kraftwerk Simmering
Die Großwärmepumpe Simmering liefert bereits seit 2019 für rund 25.000 Haushalte Wärme auf umweltfreundliche Weise. Sie nutzt die Restwärme aus dem Kühlwasser des Kraftwerks Simmering. Sie war lange die stärkste Anlage Mitteleuropas.

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