Weltcup statt OP

Kraftpaket Uznik klettert trotz kaputter Schulter

Viel Kraft braucht Nicolai Uznik in der verletzten linken Schulter.

(Bild: Tobias Lanzanasto)

Weltcup-Kletterer Nicolai Uznik trotzt seiner schweren Verletzung. Obwohl er in der linken Schulter zwei Einrisse hat, startet er beim Auftakt in Meiringen. Starke Muskulatur kann die Verletzung kompensieren.

Kärntens Kletter-Ass Nicolai Uznik stand vor drei Wochen ganz knapp vorm vorzeitigen Saisonende – und das, obwohl diese erst so richtig beginnt.

Bei einem Sturz im Training in München zog sich der 21-Jährige in der linken Schulter einen Einriss des Labrums sowie der Bizepssehne zu. „Für mich war zu 99 Prozent klar, dass ich operieren muss – das hätte eine monatelange Pause bedeutet.“

Aber nichts da! Die Muskulatur des Rosentalers erwies sich als so stark, dass er die Verletzung ohne Operation kompensieren kann.

Für mich war zu 99 Prozent klar, dass ich operieren muss – das hätte eine monatelange Pause bedeutet.

Nicolai Uznik

Seit zwei Wochen schon wieder im Training
„Mein Physio und die Ärzte sind guter Dinge, dass alles gut geht“, sagt Uznik. Der jetzt Hoffnung schöpft, seit zwei Wochen wieder trainiert. 

„Mental war es am Anfang schwierig, sich wieder voll reinzuhängen. Im ersten Training war mir vor der Wand so richtig schlecht. Aber jetzt habe ich schon ein paar gute Tage hinter mir!“

Nur etwas Kinesio-Tape für Stabilität
Beim Weltcup-Auftakt in Meiringen (Sz) diese Woche kann das Boulder-Ass also schon wieder voll angreifen. Die Quali steigt am Freitag, der Finaltag ist am Sonntag.

„Ich bin froh, dass ich dabei sein kann. Aber nur zum Spaß fahre ich nicht hin - ich will zumindest ins Semifinale“, betont Nicolai, der seiner Schulter nur mit Kinesio-Tape etwas Stabilität gibt. 

„Das hilft mir auch mental. Ich muss aber rund eineinhalb Stunden aufwärmen, um der Schulter bei allen Zügen voll vertrauen zu können.“