ACH, ÜBRIGENS...

Die Qatar-WM – das große Los

Vorarlberg
03.04.2022 09:00

„Krone Vorarlberg“-Kolumnist Harald Petermichl hat sich für die neueste Ausgabe von „Ach, übrigens...“ mit der Advent-WM in Qatar und vor allem mit dem Hauptwohnsitz des FIFA-Präsidenten Gianni Infantino im selben Emirat beschäftigt. Auch konnte er feststellen das man in Qatar jetzt schon an alles gedacht hat.

Da wird sich Oliver Otto in seinem Domizil in Kirchheim unter Teck gar nicht mehr eingekriegt haben vor lauter Freude. Denn kurz nach 19 Uhr stand am Freitag für den schwäbischen Kicker, der unter anderem für den SSV Ulm und für Akratitos Ano Liosia in Griechenland tätig war, fest, dass ihm die FIFA zu seinem 50. Geburtstag am 21. November ein ganz besonderes Geschenk machen wird: Dann treffen nämlich zur besten Sendezeit um 11 Uhr im WM-Eröffnungsspiel-Kracher der 46. und der 51. der FIFA-Weltrangliste aufeinander und werden uns gleich einen ersten Vorgeschmack darauf geben, was uns bei der Advent-WM erwartet. Leider hat Gianni Infantino in seinen einleitenden Worten zum mit entsetzlicher Wabermusik unterlegten Auslosungsspektakel etwas zu viel verraten, denn er wusste, bevor auch nur eine einzige Loskugel angerührt worden war, bereits, dass das Turnier in Qatar „die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten“ werden wird.

Austragungsort der Zeremonie, bei der adrett gekleidete Ex-Kicker von allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis Bällchen aus Schüsselchen zogen, war Doha, die Hauptstadt des Emirats. Vor allem für Gianni Infantino reisetechnisch praktisch, hat der Präsident doch mittlerweile dort seinen Hauptwohnsitz, wie sogar die FIFA bestätigt und auch gleich die Begründung nachgeschoben hat: Da der 51-jährige die Hälfte seiner Arbeitszeit in Qatar verbringe, ermögliche ihm der Umzug, Zeit mit der Familie zu verbringen. Dieser Logik folgend wohnt also Frau Infantino, besser bekannt als Leena Al Ashqar, und früher im libanesischen Fußballverband tätig, schon immer in Doha, wo jetzt zwei ihrer vier Kinder eingeschult sind, und Gianni kommt einfach nach, um in Qatar, diesem Leuchtturm der Frauenrechte, ab und zu die Spülmaschine einzuräumen. Die auch sonst stets vorbildliche FIFA als familienfreundlicher Betrieb - das hat was.

Ach ja, fast zeitgleich hat sich gleich noch ein weiterer sehr erfreulicher Aspekt dieses Turniers ergeben: Es wird nicht wie bei der letzten Europameisterschaft Probleme mit Regenbogenfahnen geben, denn diese sind nach Aussagen von Generalmajor Abdulasis Abdullah Al Ansari, passenderweise Vorsitzender des nationalen Terrorismusbekämpfungs-Komitees, ganz einfach verboten. Aber natürlich nur in allerbester Absicht. Und daher sollen allen Fans Flaggen mit dem Symbol für Toleranz abgenommen werden, „um den Fan zu schützen - andernfalls könne ihn jemand attackieren“, so der Herr Generalmajor. Man sieht schon: Trotz aller Unkenrufe hat man in Qatar an alles gedacht.

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