Zwei Kolleginnen gehen nach der Arbeit eine Runde plaudernd spazieren. Ein Radfahrer fährt knapp vorbei. Die eine Frau verspürt einen Stoß - es war der eines Messers! Vor Gericht in Feldkirch (Vorarlberg) steht ein junger Schweizer und Frauenhasser: „Sie ignorieren mich alle!“
„Ich wollte eine Frau verletzen, denn Frauen verletzen mich in einer Tour“, sagt der 24-Jährige, der von der Schweiz nach Hard gezogen ist – aber keinen Anschluss finden konnte. Und so fuhr er mit dem Fahrrad an einem Aprilabend des Vorjahres ziel- und planlos durch die Gegend. Sah die angeregt plaudernden Frauen. Radelte knapp vorbei, zückte ein 21 cm langes Küchenmesser und stach es der ihm völlig Unbekannten in den Rücken. „Nur ein paar Zentimeter daneben, und wir würden hier über Mord verhandeln“, sagt Staatsanwältin Konstanze Manhart.
Messer blieb im Rücken stecken
Die Tötungsabsicht bestreitet der Angeklagte, er habe die Frau „nur am Schulterblatt verletzen wollen“. Die Frau hatte, so Gerichtsmediziner Walter Rabl, großes Glück. Sie trug mehrere Schichten Kleidung. Doch die Wucht war groß, das Messer blieb im Rücken stecken.
„Ohne Therapie droht Wiederholungsgefahr“
Gerichtspsychiater Reinhard Haller spricht sich für eine Einweisung aus: „Ohne Therapie droht Wiederholungsgefahr, er ist gefährlich.“ Dem schlossen sich die Geschworenen an, plus 13 Jahre Haft. Der Angeklagte sackte in sich zusammen und nimmt 3 Tage Bedenkzeit.
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