In der Nacht von heute auf morgen, Sonntag, werden die Uhren wieder eine Stunde vorgedreht, die Sommerzeit beginnt. Günther Köstner hilft bei Turmuhren nach.
Der Aufwand der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit ist in den eigenen vier Wänden überschaubar, bei elektronischen Uhren wie am Handy geht’s automatisch, die anderen stellt man eben händisch.
Per Funk verbunden
Günther Köstner dagegen hat mit der Zeitumstellung viel Arbeit. Der Uhrmachermeister aus Engelhartszell betreut 230 Turmuhren in Ober- und Niederösterreich. „Der Großteil rückt automatisch eine Stunde vor“, sagt er. Fast alle Kirchturmuhren sind per Funk mit der Atomuhr in Deutschland verbunden. „Die geht in einer Million Jahren nur eine Sekunde falsch“, so Köstner. Wird das Vorrücksignal von der „Mutteruhr“, die meist in der Sakristei einer Kirche angebracht ist, aber nicht empfangen, bleiben die Zeiger im Wintermodus: „Das fällt vor allem Frühaufstehern sofort auf. Ab Sonntagmorgen läutet dann ständig mein Telefon!“
Acht bis zehn Nachzügler
Früher ist Köstner immer gleich losgefahren, um eine Turmuhr, die die Zeitumstellung verschlafen hat, auf Kurs zu bringen. Seit einigen Jahren sieht er es gelassener und beginnt erst am Montag, Spätzündern auf die Sprünge zu helfen. Heuer rechnet er mit acht bis zehn Uhren auf Kirchtürmen, Rathäusern oder Fassaden, die er anfahren muss.
Als Uhrmachermeister hat er sich auf große Zeitmesser aller Epochen spezialisiert. Er repariert auch historische Uhrwerke, die mechanisch ticken. Oder er montiert Zeiger, die er neu vergoldet hat, auf Ziffernblättern in luftigen Höhen: „Mein Arbeitsplatz liegt oft hoch über den Dächern – das mag ich an meinem Beruf.“
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