Börsel stark belastet

Öffis, Gebühren: Kommt der nächste Preishammer?

Familie
24.03.2022 06:00

Bei vielen Gebühren kann die Stadt Wien die Teuerung für die Konsumenten steuern. Dreht sie jetzt an der Preisschraube?

Die Fernwärme prüft eine Preiserhöhung – wir berichteten. Doch die extrem hohen Energiepreise bringen auch viele andere städtische Versorger unter Druck. Ob und in welchem Ausmaß die Teuerungen an die Wiener direkt weitergegeben werden, ist in erster Linie eine politische Entscheidung. Wir haben nachgefragt. So sieht der aktuelle Stand aus:

  • Kommunalgebühren: Die Preise für Wasser, Kanal und Müllabfuhr wurden mit Jahreswechsel angehoben. Sie sind an die Inflation gekoppelt. Deshalb rechnet die Opposition fix mit einer weiteren Erhöhung 2023. Außer der Gemeinderat setzt die Teuerung aus. Offiziell wartet das Rathaus hier noch zu. Erst nach dem Stichtag im Juni soll darüber entschieden werden, heißt es aus dem Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke.
  • Die Öffis: Die Wiener Linien schließen derzeit Preiserhöhungen in allen Ticketkategorien aus. Sie haben derzeit an einer anderen Front zu kämpfen: Weil zu viel Bim-Fahrer an Covid erkrankt sind, muss der Straßenbahnfahrplan ausgedünnt werden. Aus dem Rathaus heißt es: Die Wiener Linien spüren zwar die Energiepreise, haben aber Möglichkeiten, gewisse Schwankungen abzufedern. „Deshalb werden die Ticketpreise aktuell gewohnt günstig bleiben“, so das Hanke-Büro.
  • Fernwärme, Wien Energie: Eine Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen. Bevor die Preise erhöht werden, muss vorher noch ein Antrag bei der zuständigen Preisbehörde eingebracht werden. Zumindest für die laufende Heizperiode soll sich für die Kunden daher noch nichts Gravierendes ändern.
  • Wer seine Gebühren aufgrund der Pandemie nicht sofort stemmen kann, für den hat die Stadt Wien ein Ratenzahlungsmodell geschaffen. Ebenso können Gebrauchsabgaben (etwa Schanigartengebühr) herabgesetzt werden.

Hier spüren die Wiener die Teuerungen:
Die „Krone“ hat sich bei den Wienern am Floridsdorfer Spitz umgehört, wo sie die Teuerung bereits in der Geldbörse spüren.

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Ich betreibe ein Ringelspiel, das am Strom hängt. Die teureren Energiekosten spüre ich stark, und die Besucher bleiben aus.

Silvia Keinrad (40), Standbesitzerin

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Einmal Speiseöl wechseln kostet um 40 Euro mehr als davor. Die Preisspitze wird aber erst im Herbst erreicht sein.

Michael Wawra (60), Imbissbetreiber

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Die Teuerung merkt man in allen Bereichen. Heute kaufe ich Blumen für meine Terrasse, solange sie noch leistbar sind.

Ingrid S. (75), Pensionistin

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Ich habe ein Auto, und der Spirtpreis belastet die Geldbörse. Ich habe Angst vor dem Ausziehen, da wird es dann finanziell eng.

Lukas Freytag (17), Metalltechniker

Michael Wawra etwa betreibt seit vielen Jahren einen Imbissstand. Derzeit verkauft er Langos & Co. am Ostermarkt in Floridsdorf. „Einmal Speiseöl wechseln kostet um 40 Euro mehr als davor“, beklagt der 60-Jährige. Silvia Keinrad hingegen bekommt besonders die gestiegenen Stromkosten zu spüren. Sie betreibt ein fahrbares Ringelspiel und fürchtet, dass sich ihre Kunden die Vergnügungsfahrt bald nicht mehr leisten können.

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