Wirkt gegen Varianten

Covid-Nasenspray-Impfung am Weg in klinische Phase

Wissenschaft
16.03.2022 11:24

Ein Wissenschaftlerteam um den Berner Virologen Volker Thiel hat mit dem Basler Biotech-Unternehmen RocketVax AG eine Forschungskooperation unterzeichnet, um einen nasalen Corona-Impfstoffkandidaten für klinische Studien weiterzuentwickeln. Das teilte Mittwochvormittag das Schweizer Nationale Forschungsprogramm „Covid-19“, in dessen Rahmen die ersten Entwicklungsschritte des Vakzins gemacht wurden, mit.

Die derzeit zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus schützen zwar vor schweren Verläufen und Tod, doch Ansteckungen verhindern sie nicht. Erreichen ließe sich dies, wenn die Impfung dort eine Immunantwort induziert, wo der Erreger in den Körper eindringt - in den Schleimhäuten der oberen Atemwege. 

An einem solchen Impfstoff, der als Nasenspray verabreicht werden kann, forschen Volker Thiel vom Institut für Virologie und Immunologie der Universität Bern und seine Kollegen der Universität Bern, der Universität Genf, der Freien Universität Berlin und des Friedrich-Löffler-Instituts.

Hoher Immunschutz bei Tests mit Hamstern
Nun konnten sie mit RocketVax AG ein Biotech-Unternehmen gewinnen, mit dem sie den Impfstoff für eine klinische Studie der Phase 1 vorbereiten werden. Es handelt sich um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff, der im Hamstermodell einen starken Immunschutz in den oberen Atemwegen hervorrufen konnte, wie die Forscher bereits zeigen konnten.

Ein Vorteil des Impfstoffs ist, dass er auch bei neuen Virusvarianten wirkt, weil er alle Virusproteine und nicht nur das Spike-Protein (im Bild unten rot) beinhaltet. Zudem würde die Verabreichung über ein Nasenspray nicht nur vor Ansteckungen schützen, sondern wäre auch einfacher zu handhaben als Spritzen. 

3D-Darstellung des Covid-Erregers SARS-CoV-2 (Bild: NIAID-RML, krone.at-Grafik)
3D-Darstellung des Covid-Erregers SARS-CoV-2

Vakzin muss nicht gekühlt werden
Stabil soll der Impfstoff auch bei höheren Temperaturen sein, was Transport und Lagerung vereinfachen würde. Laut der Mitteilung eröffnet die Forschungskooperation die Perspektive, „nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Studien künftig einen Impfstoff in der Schweiz zu produzieren und weltweit zur Verfügung zu stellen“, so die Hoffnung.

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