Im Luftschutzkeller

„Krone“ in Lemberg: Sirenenfreie Tage sind vorbei

Ausland
11.03.2022 20:57

Im Morgengrauen ging in Lemberg der Fliegeralarm los - Einschläge blieben aber zum Glück aus. Andere Städte hatten dieses Glück nicht.

Die sirenenfreien Tage sind vorbei! Der Fliegeralarm ertönte im Morgengrauen! Kurz vor fünf Uhr morgens, als Lemberg noch friedlich schlummerte und die Straßen aufgrund der bis sechs Uhr dauernden Ausgangssperre noch verwaist waren, heulten plötzlich die Sirenen. Sie rissen auch das „Krone“-Duo aus dem Schlaf. Also raus aus den Federn, hurtig rein in die Wäsche und runter in die Hotellobby, in der sich bereits an die 20 schlaftrunkene Gäste eingefunden haben.

Mehr wurden es auch nicht mehr, dabei ist das Hotel bis auf das letzte Zimmer mit Flüchtlingen aus dem Osten ausgebucht. Entweder haben die Ukrainer einen gesunden Schlaf oder der Sirenenalarm kann sie inzwischen „kreuzweise“. Unsereins jedenfalls stiefelte im Halbschlaf pflichtbewusst dem Security hinterher, der tagsüber den Hoteleingang mit Argusaugen bewacht.

Zweimal Sirenenalarm binnen kürzester Zeit
Nach dem weitläufigen Speisesaal ging’s einige Stufen runter in den Luftschutzkeller, der nichts mit einem Bunker gemein hat. Er hätte vielmehr auch als Seminarraum oder Kinosaal durchgehen können. Vorräte und dergleichen suchte man allerdings vergeblich, nur ein kleiner Wasserspender war auszumachen.

Sirenen, Sirenen sein lassen
Dort harrten wir nun der Dinge. Aber gottlob lediglich für kurze Zeit. Nach ungefähr fünf Minuten plärrte eine Stimme aus dem Lautsprecher, woraufhin wieder alle nach oben und in ihre Zimmer marschierten. Wir taten es ihnen gleich. Doch kaum hatte uns der Lift in den fünften Stock befördert, ging der Spuk schon wieder von vorne los.

Diesmal ließen wir die Sirenen aber auch Sirenen sein und gingen stattdessen auf den Balkon. Eine klare Nacht, keine Explosionen weit und breit, alles ruhig! Noch hat Putins Kriegsmaschinerie Lemberg nicht ins Visier genommen.

Vier Tote bei Explosionen in westukrainischer Stadt
Doch der Krieg scheint sich allmählich auch an die westlichen Landesteile heranzupirschen. Denn am frühen Vormittag ertönten neuerlich die Sirenen. Wie am Donnerstag in etlichen Städten der Westukraine. Stets Fehlalarm, keine Einschläge.

Lutsk hatte dieses Glück nicht. Die Stadt, nur rund 140 Kilometer von Lemberg entfernt, wurde von Explosionen erschüttert. Laut ukrainischen Medienberichten wurden bei den Anschlägen vier Menschen getötet. Das gleiche Schicksal ereilte leider auch Iwano-Frankiwsk im Karpatenvorland.

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