„Der Krieg ist gut für die Rekrutierung im paralympischen Sport, weil er viele behinderte Menschen hervorbringt.“ Mit dieser Aussage hat der schwedische TV-Experte Aron Anderson für riesengroße Empörung gesorgt.
Seit seinem neunten Lebensjahr sitzt Anderson selbst im Rollstuhl. Krebs befiel ihn im Kreuzbein, seitdem ist er querschnittsgelähmt. Im öffentlich-rechtlichen TV-Sender SVT sprach der 34-Jährige über die Paralympics, die derzeit in China stattfinden. Und ließ sich dabei zu einer schockierenden Aussage hinreißen: „Krieg ist gut für die Rekrutierung von Athleten, weil er viele Behinderungen schafft.“
Ein Satz, der nicht nur in der Sportwelt für Kopfschütteln sorgt. In den sozialen Medien ist von einer „geschmacklosen“ Aussage die Rede. „Das ist so furchtbar krank und extrem unangemessen“, schreibt ein User und spricht die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine an.
Anderson rudert nun zurück, meint, seine Worte wurden aus dem Kontext gerissen. „Ich kann verstehen, dass sich die Leute darüber ärgern. Doch ich glaube, dass sie es nicht getan hätten, wenn sie sich die ganze Argumentation angehört hätten“, sagt er. Kriege führen leider immer zu Verletzungen, so Anderson, der schildert, dass die amerikanische Delegation in Peking aktuell zu 18 Prozent aus Kriegsveteranen bestehe.
„Es ist schrecklich“
„Natürlich finde ich Krieg nicht gut. Es ist schrecklich“, betont der schwedische Abenteurer und Ausnahmesportler, der im Dezember 2016 als weltweit erster Querschnittgelähmter 300 Kilometer auf Sitzskiern bis zum Südpol fuhr. Dabei sammelte er rund 510.000 Euro Spenden für die schwedische Kinderkrebsorganisation. Mit seiner Kriegs-Aussage hat er sich jedoch keinen Gefallen getan …
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.