Mikaela Shiffrin nähert sich in riesigen Schritten der großen Kristallkugel! Doch so richtig freuen kann sich der US-Superstar darüber nicht. Grund: Der Krieg in der Ukraine. „Wie kann ich mich zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch für Skirennen interessieren? Wie kann man sich für irgendetwas anderes interessieren, solange der Krieg nicht beendet ist und die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen werden?“, fragt Shiffrin am Abend vor dem RTL in Aare.
„Dieser Krieg in der Ukraine ist so ungeheuerlich, dass ich gar nicht weiß, wie ich mich ausdrücken soll“, beginnt Shiffrin ihr emotionales Posting auf Instagram. „Flüchtlinge, die evakuiert wurden, Kinder und schwangere Frauen werden bombardiert und abgeschossen, während sie aus ihren Häusern und Krankenhäusern fliehen, die überfallen wurden. Millionen von Flüchtlingen verlassen derzeit ihr Land... darunter eine Million Kinder (nach Angaben der UNO), was den Konflikt zum größten seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa macht. Zehntausende sind ohne Nahrung, Wasser oder Strom. Und wozu das alles? Was ist der wahre Grund?“, fragt die US-Amerikanerin.
„Ukraine wird demoliert“
Und der Ski-Superstar schreibt weiter: „Ich werde nicht einmal versuchen, so zu tun, als ob ich wüsste, was getan werden sollte, denn ich verstehe das Innenleben der Politik nicht und schon gar nicht der Kriegsführung. Ich vertraue darauf, dass diejenigen, die unsere Nationen führen, zusammenarbeiten, um auf jede erdenkliche Weise Maßnahmen zu ergreifen. Meine Hoffnung ist, dass alle Maßnahmen, die ergriffen werden, etwas bewirken und diesen Krieg beenden. Abscheulich trifft es nicht einmal ansatzweise. Herzzerreißend, entsetzlich, schrecklich, wahnsinnig... Und nachdem ich etwas gespendet habe oder eine andere Kleinigkeit getan habe, werde ich ins Bett gehen und mich gemütlich in meine Matratze und mein Kissen kuscheln, mit einem Dach über dem Kopf und sauberem fließendem Wasser im Badezimmer nebenan. Und morgen wache ich auf und freue mich darauf, an einem der letzten Rennen der Weltcup-Saison teilzunehmen, denn ich weiß, dass ich in wenigen Wochen nach Hause zu Familie, Freunden und “Frieden„ zurückkehren werde. Aber es ist kein Frieden, oder? Es gibt keinen Frieden, wenn die Ukraine demoliert wird.“
Eine Frage quält Shiffrin aber offenbar ganz besonders. „Wie kann ich mich zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch für Skirennen interessieren?“, fragt sie. „Wie kann man sich für irgendetwas anderes interessieren, solange der Krieg nicht beendet ist und die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Und wie? Ich denke, es ist so einfach wie die Tatsache, dass wir unser Leben weiterleben müssen, aber wir müssen auch unsere Stimme erheben, um gegen diesen Krieg zu protestieren, und spenden, was immer wir können, um den Kämpfern in der Ukraine und denjenigen, die aus ihrer Heimat fliehen, zu helfen, am Leben zu bleiben.“
„Als wüsste ich gar nichts“
Und auch über ihren verstorbenen Vater macht sich Mika in diesen Tagen wieder Gedanken. Neben ein Familienfoto schreibt sie: „Vor ein paar Tagen hatte mein Vater Geburtstag. Er sollte 68 sein. Er sollte hier sein. Ich kann nicht begreifen, warum er es nicht ist. Nach mehr als 2 Jahren verstehe ich immer noch nicht, wie das Leben funktioniert und warum manche Menschen leben und manche sterben, manche Kriege beginnen und Länder zerstören und manche Menschen Ski fahren. Es fühlt sich an, als wüsste ich gar nichts.“
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