Alina S. packt aus

Mama und Kind getötet: „Keine eiskalte Killerin“

Kärnten
08.03.2022 07:00

Was treibt einen Menschen an, ein kleines Kind zu töten? Diese Frage beschäftigt wohl alle, die mit der erschütternden Aufklärung des Doppelmordes von Villach zu tun haben. Wie berichtet, wurden Ende Jänner in Völkendorf die 43-jährige Ramona und ihr kleiner Samuel auf offener Straße überfahren und sterbend zurückgelassen. Als mutmaßliche Täterin wurde nur wenige Hundert Meter entfernt Alina S. festgenommen, eine 37-jährige gebürtige Rumänin, die sich mit Ramona und Samuel eines teilte: Die Liebe zum gleichen Mann - einen schneidigen Schiffsoffizier, Vater des fünfjährigen Samuel, und Ex-Partner beider Frauen.

„Es war eine toxische Beziehung, sie war besessen von ihm“, erzählt Rechtsanwalt Michael Hirm, der die Mordverdächtige vertritt. Er ist als Verfahrenshelfer bestellt - S. hatte zwar einen gut dotierten Job bei einem Vorarlberger Textilunternehmen, aber der ist nun weg. Auch Ersparnisse sind nicht vorhanden. Daher wird S. ein Verteidiger gestellt.

Hirm: „Wichtig ist es, zu verstehen, was in ihr vorgegangen ist. Daher habe ich einen Antrag auf Beiziehung eines psychiatrischen Sachverständigen gestellt.“ Der erfahrene Jurist hält eine eingeschränkte Schuldfähigkeit oder gar eine psychiatrische Erkrankung seiner Mandantin für möglich. „Sie war unbescholten und schildert, wie sie in diese Spirale des Wahnsinns hineingeschlittert ist.“ So sei Alina S. von ihrer rumänischen Heimat nach Österreich übersiedelt, um bei ihrem Mann sein zu können. Dieser blieb aber in Villach in der Nähe seines Sohnes, während seine neue Frau in Vorarlberg arbeitete.

Stalkinganzeigen, Scheidung
„Sie hatte keinen sozialen Halt, war in Corona sehr isoliert und malte sich ständig nur aus, was ihr Mann in Kärnten wohl machte.“ Es gab Stalkinganzeigen, die Scheidung und eine Stillhaltevereinbarung. An die sich Alina S. aber offensichtlich nicht halten konnte. An einem eiskalten Wochenende fuhr sie schließlich stundenlang nach Villach, lauerte ihren Opfern auf.

„Es war kein geplanter Mord“, sagt Hirm. „Aber als sie die vermeintliche Nebenbuhlerin mit dem Kind sah, war alles aus bei ihr.“ Alina S. stieg aufs Gas, mähte die Mutter und den Buben auf seinem Scooter nieder, ließ die beiden sterbend zurück. Trotzdem glaubt ihr Hirm eines: „Sie ist keine eiskalte Killerin, aber es gibt in diesem Fall wohl eine psychopathische Komponente.“

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