Seit 2021 Vorsitzender

Wolf: Rückzug aus Sberbank-Europe-Aufsichtsrat

Wirtschaft
28.02.2022 12:30

Der Steyr-Automotive-Eigentümer und Investor Siegfried Wolf zieht sich mit Auslaufen der Funktionsperiode am 22. März als Aufsichtsratsvorsitzender der Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien zurück. Über seine Absicht, sein Aufsichtsratsmandat zurückzulegen, habe er die Europäische Zentralbank (EZB) bereits vor Wochen informiert, teilte Wolf-Sprecher Josef Kalina am Montagvormittag mit.

Wolf war laut Firmenbuch seit 2012 Aufsichtsratsvorsitzender der Europa-Tochter der Sberbank. In Reaktion auf einen aktuellen „Handelsblatt“-Bericht ließ Wolf ausrichten, dass er bereits seit mehr als drei Jahren alle Funktionen im russischen Unternehmen Russian Machines zurückgelegt habe. Er verwies darauf, „dass er auch davor niemals im militärischen Bereich tätig gewesen“ sei. Die Russland-Sanktionen und den Ukraine-Krieg wollte Wolf nicht kommentieren.

Zusammenarbeit mit russischer Wolf-Beteiligung GAZ geplant
Mitte 2021 wurde das MAN-Werk in Steyr von Wolf übernommen und das Unternehmen in Steyr Automotive umbenannt. Bis Mitte 2023 produziert Steyr noch für den deutschen MAN-Konzern, und derzeit wird auch eine Produktion für schwedische E-Trucks aufgebaut. Ab Mitte 2023 ist eine Zusammenarbeit mit der russischen Wolf-Beteiligung GAZ geplant. „Derzeit gibt es noch keine erkennbaren Auswirkungen auf die geplanten Verbindungen mit GAZ. Falls Lieferungen aus Russland unmöglich werden sollten, wird man auf Alternativen ausweichen“, sagte Wolf-Sprecher Kalina.

Vor dem Hintergrund der massiven Finanzsanktionen gegen Russland hat die Finanzmarktaufsicht in der Nacht auf Montag ein bis 1. März, 23.59 Uhr befristetes, umfassendes Moratorium für die Europatochter der staatlichen russischen Sberbank verhängt. Wie die FMA mitteilte, darf die in Wien ansässige Bank „keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen durchführen“.

Die EZB-Bankenaufsicht hält die Überlebensfähigkeit der europäischen Töchter der russischen Sberbank wegen der Auswirkungen der Finanzsanktionen für stark gefährdet.

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