Population geht zurück
Australische Regierung will Koalas besser schützen
Australiens Regierung will Koalas zukünftig besser schützen. Das hat die Umweltministerin Sussan Ley am Freitag mitgeteilt. Die Population der Beuteltiere ging in den vergangenen 20 Jahren unter anderem aufgrund von Dürren und Buschbränden zurück. Um die Tiere zu schützen, sollen in den kommenden vier Jahren 50 Millionen australische Dollar (umgerechnet knapp 31,5 Mio. Euro) aufgewendet werden.
Laut Ley sollen „beispiellose Maßnahmen zum Schutz der Koalas“ ergriffen werden. Dabei werde mit Wissenschaftlern, Tierärzten, Gemeinden, Bundesstaaten, lokalen Regierungen und der indigenen Bevölkerung zusammengearbeitet.
Stark gefährdet
Darüber hinaus plant die Regierung, den Status der Koalas von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ zu erhöhen. Das betrifft die Bundesstaaten New South Wales sowie Queensland und die Hauptstadt Canberra. Laut der Tierschutzorganisation „International Fund for Animal Welfare“ (IFAW) basiere diese Einschätzung auf zwei wissenschaftlichen Studien. Diese hätten ergeben, dass die Koala-Population in Queensland seit 2001 um mindestens die Hälfte eingebrochen sei. In New South Wales wären die Beuteltiere gar vom Aussterben bedroht.
100.000 Koalas in freier Wildbahn
Derzeit würden noch bis zu 100.000 Koalas in freier Wildbahn leben, schätzt die Australian Koala Foundation. In den vergangenen Jahren hatten den Tieren anhaltende Dürren, verherrende Buschbrände, Krankheiten und der Verlust ihres Lebensraums zugesetzt.
Buschfeuer
Bei den gewaltigen Buschfeuern zwischen August 2019 und März 2020 wurden einer Schätzung der Umweltorganisation „WWF“ nach mehr als 60.000 Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert.
Um die Situation der Koalas wieder zu verbessern, müssten laut Tierschützern deren Lebensräume gesichert und Wildtierkorridore miteinander verbunden werden. Zugleich seien Bedrohungen zu reduzieren. Beispiele sind der Schutz vor Bebauung und Rodung sowie vor den Auswirkungen des Klimawandels.
Kritik an Regierung
„Es hätte nicht so weit kommen dürfen, dass Australien nun Gefahr läuft, eine nationale Ikone zu verlieren“, sagt Rebecca Keeble, IFAW Regionaldirektorin Ozeanien. Die Regierung Australiens habe es verabsäumt, frühzeitig Maßnahmen zu setzen und müsse diese nun beschleunigen.
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