Noch umzustimmen?

Impfkampagnen können Skeptiker nicht überzeugen

Österreich
03.02.2022 20:54

Berichten zufolge machte sich zuletzt in Österreich eine gewisse Wissenschaftsskepsis breit. Wie eine neue Erhebung der Universität Wien nun aber zeigt, schenken die Österreicher in der Pandemie nach wie vor großes Vertrauen in das Gesundheitspersonal, die Gesundheitsbehörden und Corona-Experten. Nur Impfgegner lassen sich von diesen Stellen weiterhin nicht überzeugen: Sie würden sich - wenn überhaupt - nur vom engsten Umfeld zu einer Impfung überreden lassen.

Während mit einer neuen Kampagne versucht wird, die letzten Zweifler noch zu einer Impfung gegen das Coronavirus zu bewegen, scheint diese wohl nur bedingt Früchte tragen zu können. Wie nämlich die Umfrage (1500 Befragte ab 14 Jahren) zeigt, scheinen Ungeimpfte für Informationen jener Gruppen, die öffentlich für die Impfung werben, überraschend wenig zugänglich zu sein.

Auch wenn die Bemühungen da sind, die letzten Skeptiker mittels Werbung von der Impfung zu überzeugen, scheint dieses Vorhaben jedoch nur bedingt erfolgversprechend zu sein (siehe Tweet unten):

Impfgegner generell skeptisch
Ganz grundsätzlich zeigte sich dabei, dass Ungeimpfte allen Personengruppen weniger vertrauen als geimpfte Personen. Besonders groß ist die Diskrepanz dabei beim Vertrauen in die Gesundheitsbehörden, aber auch Experten, Wissenschaftlern sowie Ärzten oder dem Gesundheitspersonal wird oft nicht geglaubt. Am ehesten verlassen sie sich noch auf Familienmitglieder und Verwandte, Personen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis und Lehrpersonen

„Impfkampagne nur mit begrenzter Wirkung“
„Unsere Ergebnisse zeigen also, dass offizielle Impfkampagnen in der Gruppe der ungeimpften Österreicher*innen nach zwei Jahren Corona-Krise nur noch eine begrenzte Wirkung zeigen können“, resümieren die Politikwissenschaftlerin Barbara Prainsack und der Kommunikationswissenschaftler Jakob-Moritz Eberl. Staatliche Bemühungen in diese Richtung würden also nicht den gewünschten Effekt erzielen. Einziger Anknüpfungspunkt sei noch das Lehrpersonal, das zumindest jüngere ungeimpfte Menschen noch erreichen könne.

Von Expertenmüdigkeit nichts in Sicht
Betrachtet man die Gesamtbevölkerung, sieht das Vertrauensbild jedoch weit weniger trist aus. Trotz angeblicher Expertenmüdigkeit zeigt fast ein Viertel der Befragten „sehr viel Vertrauen“ in Ärzte, Gesundheitspersonal und Wissenschaftler. Besonders wenig Vertrauen erhält nur die Bundesregierung - sie schneidet beim Punkt „überhaupt kein Vertrauen“ (27 Prozent) nur wenig besser ab als Prominente und religiöse Führungspersönlichkeiten (je 12 Prozent mit der geringsten Zustimmung).

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