Chef ist angezählt

Labor-Razzia: „Der Imageschaden ist ein Wahnsinn“

Salzburg
04.02.2022 07:00

Zuerst der Rechnungshof, dann das Bildungsministerium, nun die Finanzpolizei: Rund um die Schultest-Labore hagelt es Kritik. Nun wird die Salzburger Gemeinde Zell am See aktiv - als Eigentümerin eines beteiligten Unternehmens, ortet sie Handlungsbedarf.

Die ARGE für molekulare Diagnostik beschäftigt die Behörden. Das Bildungsministerium prüft rechtliche Schritte wegen des verpatzten Schultests-Starts, der Rechnungshof die Labor-Beteiligungen der Gemeinde Zell am See, und zuletzt klopfte sogar die Finanzpolizei an die Tür. Es ist von Schwarzarbeit, Sozialbetrug und Lohndumping die Rede. Die Chefin der Laborgemeinschaft weist die Vorwürfe entschieden zurück (die „Krone“ hat berichtet).

Sachverhalt muss schnell aufgeklärt werden
Die Causa beschäftigt auch die Gemeinde Zell am See. Sie ist Eigentümerin des Unternehmens „Gesundheit Innergebirg“, dem wiederum das an den Schultests beteiligte Tauernlabor gehört. Geschäftsführer ist Franz Öller. „Sollten diese Anschuldigungen zutreffen, dann ist es unabdingbar, dass Herr Öller so schnell wie möglich von seinen Aufgaben entbunden wird“, sagt die Vizebürgermeisterin von Zell am See, Salome Rattensberger (ÖVP).

Man müsse den Sachverhalt so schnell wie möglich aufklären. „Der Imageschaden, den wir dadurch haben, ist aber in jedem Fall ein Wahnsinn“. Bürgermeister Andreas Wimmreuther (SPÖ) war für die „Krone“ nicht erreichbar.

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Sollten diese Anschuldigungen zutreffen, dann ist es unabdingbar, dass Herr Öller so schnell wie möglich von seinen Aufgaben entbunden wird.

Salome Rattensberger (ÖVP), Vize-Bgm. von Zell am See

Damit nicht genug: Erst vergangene Woche äußerte Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) Bedenken, dass der verpatzte Test-Auftrag und der damit verbundene finanzielle Schaden sich negativ auf die Gemeinde Zell am See auswirken könnte - nun prüft der Rechnungshof. Die Vorwürfe wies Chef Franz Öller zurück. So sei die gesundheitliche Versorgung des Pinzgaus zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.

Entflechtung und zweiter Geschäftsführer geplant
Der Rechnungshof kritisierte schon im Vorjahr die Verflechtungen von privaten und öffentlichen Interessen der „Gesundheit Innergebirg“ und die Mehrfachfunktionen von Öller. Auch der Verdacht der Geldwäsche stand im Raum. „Wir sind dabei, zwischen den gemeinnützigen und gewinnorientierten Tochterfirmen zu entflechten. Außerdem werden wir einen zweiten Geschäftsführer installieren“, sagt Vizebürgermeisterin Salome Rattensberger. Die Umstrukturierungen sollen im Laufe des Jahres über die Bühne gehen.

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