Bizarre Aktion in Wien

Ex-Diplomat (77): Hungerstreik in Luxushotel

Politik & Wirtschaft
20.01.2022 08:17

Genau 41 Jahre nach der Befreiung aus der US-Botschaft in Teheran (Iran) tritt ein 77-jähriger Ex-Diplomat in Wien in den Hungerstreik.

Das Palais Coburg ist eine der exklusivsten und teuersten Hoteladressen der Stadt. Also eigentlich ein Ort an dem man mit einem politischen Protest nicht unbedingt rechnen würde. Wenn da nicht die aktuellen Atomverhandlungen mit dem Iran wären. Wien und die ehrwürdige Residenz im Herzen der Innenstadt sind seit Wochen wieder Mittelpunkt der Gespräche auf Ebene der Spitzendiplomaten.

Barry Rosen (77), ehemaliger US-Presseattaché, hat sich von New York City aus auf den Weg in die Donaumetropole gemacht und Mittwochvormittag mit einem Hungerstreik begonnen - mit dem Ziel, von hier aus die Freilassung aller politischen Geiseln und Gefangenen im Iran zu fordern.

Zitat Icon

Meine Botschaft ist einfach: Kein Abkommen mit dem Iran, bevor nicht alle Geiseln frei sind!

Barry Rosen (77), ehemaliger US-Presseattaché und Diplomat

444 Tage lang in iranischer US-Botschaft gefangen
Rosen ist einer von 52 US-Amerikanern, die im Jahr 1979 in der US-Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran von iranischen Extremisten als Geiseln gehalten wurden. 444 Tage lang. Zuvor hatte eine Koalition aus Islamisten und anderen Demonstranten 1979 den Schah von Iran gestürzt. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter versorgt er die Öffentlichkeit nun mit den aktuellsten Nachrichten. „Meine Botschaft ist einfach: Kein Abkommen mit dem Iran, bevor nicht alle Geiseln frei sind“, sagt Rosen und fügt hinzu, dass er diese Botschaft sowohl der amerikanischen als auch der iranischen Delegation in Wien überbringen werde.

Seitens der US-Botschaft fällt die Stellungnahme zu der Aktion recht knapp aus: „Wir haben von der Aktion in den Medien gelesen. Barry Rosen ist jetzt eine Privatperson und handelt auch als Privatperson.“ Auch Werner Fasslabend, Ex-Verteidigungsminister und Präsident der Österreich-Iranischen Gesellschaft hat erst beim Gespräch mit der „Krone“ von dem Handeln des Ex-Diplomaten erfahren.

Am Menüplan stehen im Hotelrestaurant diese Woche übrigens exquisites Schwarzfederhuhn und Beiried aus Österreich. Nur für einen nicht.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele