Ach, übrigens...

Das Wunder von Wien

Vorarlberg
31.12.2021 12:55

„Krone Vorarlberg“-Kolumnist Harald Petermichl blickt, wie immer mit einem Augenzwinkern, auf das abgelaufene Sportjahr zurück. Und freut sich darüber, dass der österreichische Fußballbund einer jener Verbände ist, der die Sinnhaftigkeit der UEFA Nations League erkannt hat und auch zu nutzen weiß...

Obwohl viele internationale Wettbewerbe im zu Ende gehenden Jahr nicht stattfinden konnten, hat es dennoch die eine oder andere WM gegeben, teilweise sogar mit österreichischer Beteiligung. Und so konnte sich, von der Weltöffentlichkeit völlig unbemerkt, Korporal Sargis Martirosjan, gebürtiger Armenier und Heeressportler aus Baden bei Wien, im usbekischen Taschkent einen unangefochtenen neunten Rang im Gewichtheben bis 109 Kilogramm sichern. Beim Judo wird es komplizierter, denn da sollte die WM in Wien stattfinden, was aber nicht geklappt hat, weil der Österreichische Judoverband es verabsäumt hatte, fristgerecht die Gebühr für die Durchführung an den Weltverband zu überweisen. Und so war es dann die László Papp Sportarena in Budapest, wo sich die Damen und Herren in den unpraktischen Kitteln herumbalgten. Am Ende stand durch die Bronzemedaille von Michaela Polleres aus Reichenau an der Rax immerhin Platz 20 in der Nationenwertung fest und der ÖJV konnte wegen der nicht durchgeführten Überweisung sogar ein paar Euro für den Ankauf irgendwelcher Gürtel auf die hohe Kante legen.

Gerungen wurde 2021 natürlich auch, und zwar in einer Eissporthalle in Oslo; allerdings blieb das fünfköpfige Team Austria um Jeannie Agnes Kessler und Johannes Ludescher hier ohne Medaille, im Gegensatz zu den in Abu Dhabi (wo auch sonst?) stattfindenden Weltmeisterschaften im Kurzbahnschwimmen, wo der Bad Vöslauer Felix Auböck kurz vor Weihnachten über 400 Meter Freistil zu Gold schwimmen konnte. Gut gekrault, Felix!

Vorausschauender ÖFB
Diese Beispiele zeigen schon: Das Sportjahr 2021 war für Österreich ein durchaus erfolgreiches und da ist das wichtigste Ereignis noch gar nicht genannt: Denn das ÖFB-Team hat es tatsächlich geschafft, sich trotz einem mediokren vierten Platz in der WM-Qualifikationsgruppe (Gott sei Dank vor Färöer) die Teilnahme an den Playoffs zur WM in Qatar zu sichern. Und das, weil man vorausschauend genug war, lange zuvor Gruppensieger in der UEFA Nations League zu werden, weshalb das Gekicke in der Qualigruppe relativ sinnlos war. Wundersamerweise scheinen die 17 Herren des ÖFB-Präsidiums inklusive der Genderbeauftragten Isabel Hochstöger als einzige in Europa das Prinzip dieses Wettbewerbs mit dem lustigen Reglement verstanden zu haben, wofür ihnen der Dank des Vaterlands gewiss sein dürfte. Und so kann an der Meiereistraße der Wüstenkicktraum mit ins neue Jahr genommen werden; fast ist man versucht, vom „Wunder von Wien“ zu sprechen. Na ja, nächste Weihnachten wissen wir mehr.

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