Vorsicht geboten

Nowotny: Auch Geimpfte sollten als K1 gelten

Österreich
29.11.2021 18:12

Derzeit müssen vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte nicht in Quarantäne, wenn sie unmittelbaren Kontakt mit einer Covid-positiven Person hatten - sie gelten als sogenannte K2-Personen. Mit Blick auf die nun aufkommende Omikron-Variante des Virus sei dies jedoch zu wenig, mahnt der Virologe Norbert Nowotny (siehe Video oben). Es sei daher wichtig, auch Geimpfte „in Quarantäne zu stecken“.

Omikron ist in Österreich angekommen - nach dem ersten bestätigten Fall in Tirol trudelten am Montag fast stündlich weitere bestätigte Fälle aus den Bundesländern ein. Die neue Variante schickt sich damit möglicherweise an, sich auch in Österreich verstärkt auszubreiten. „So lange wir nicht allzu viel über die neue Variante wissen, müssen wir vorsichtig sein“, riet der Virologe Norbert Nowotny am Montag auf „Puls 24“.

Rasche Abschottung „ein gewisser Vorteil“
Wissenschaftler weltweit versuchen aktuell die Tragweite der neuen Mutation einzuschätzen - es gilt bereits als sehr wahrscheinlich, dass sie sich noch leichter ausbreitet als etwa die ohnehin schon stark infektiöse Delta-Variante. Es sei daher die „absolut richtige Entscheidung“ gewesen, dass die Einreisebestimmungen sehr rasch für jene Länder verschärft wurden, wo Omikron sich bereits rasant ausgebreitet hat: „Das bringt uns einen gewissen Vorteil.“ Sobald die Variante aber weltweit auftrete, werde dieser Vorteil jedoch nichts mehr nützen, so Nowotny.

Quarantäne bald auch für Geimpfte?
Jeder Verdachtsfall müsse nun „gründlichst“ isoliert werden, führte der Virologe weiter aus. Schließlich könnten einige der über 30 Mutationen die Reaktion des Immunsystems schwächen. „Ich denke daher, dass es diesmal sinnvoll wäre, auch Geimpfte in Quarantäne zu stecken, bis wir mehr über diese Virusvariante wissen.“

Vor allem Aussagen über die Verläufe einer Infektion mit Omikron seien derzeit noch mit Vorsicht zu genießen - schließlich sei die Altersstruktur im Süden Afrikas „eine ganz andere“, so Nowotny: „Dort gibt es eben sehr viele jüngere Menschen.“ Wie sich eine Erkrankung bei Älteren auswirkt, würden hingegen erst die kommenden Wochen zeigen.

Corona-Kontaktpersonen

All jene Personen, die Kontakt mit einem Corona-Positiven hatten, werden im Rahmen des Contact Tracings als sogenannte Kontaktpersonen „K“ eingestuft:

  • K1: Personen, die sich im selben Raum mit einem Covid-19-Fall in einer Entfernung von weniger als zwei Metern für 15 Minuten oder länger aufgehalten haben, direkten physischen Kontakt hatten oder mit hoher Wahrscheinlichkeit einer hohen Konzentration an Aerosolen ausgesetzt waren. K1-Personen müssen sich für 10 Tage isolieren.
  • K2: Personen, die zu einem Covid-19 -Fall nur flüchtigen Kontakt hatten - hier werden auch all jene dazugezählt, die eigentlich als K1-Person gelten würden, jedoch bereits vollständig geimpft oder genesen sind. K2-Personen müssen nicht zwangsläufig in Quarantäne.

Nowotny für allgemeine „Weihnachtsruhe“
In Sachen Lockdown sieht Nowotny Österreich trotz einer „leichten Tendenz nach unten“ nach wie vor „noch nicht über den Berg“. Die Kontaktreduktion sei wohl noch nicht so stark erfolgt wie nötig - er appellierte daher an alle Arbeitgeber, den Mitarbeitern wieder Homeoffice zu erlauben. Nowotny plädiert zudem für eine allgemeine „Weihnachtsruhe“ von 26. Dezember bis 6. Jänner.

Schulen „ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor“
Entscheidend für den Pandemieverlauf sei aber auch die weitere Entwicklung an den Schulen. Noch könne man dort die gültigen Regelungen zwar so belassen, wie sie sind, geöffnete Schulen seien jedoch „ein Unsicherheitsfaktor“.

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