„Krone“-Kommentar

Amazon jubelt, der Handel trudelt

Wirtschaft Meinung
24.11.2021 05:55

Für die Gastronomie, aber auch für die meisten Einzelhändler ist der Lockdown wie eine neuerliche Ohrfeige. Der Online-Riese Amazon hingegen kann jubeln: Dank seiner Marktmacht hat er fast ein Monopol, während die Konkurrenz zwangsläufig schließen muss.

Aus der Perspektive eines betroffenen Einzelhändlers: Man muss die Rollbalken runterlassen und zuschauen, wie die Amazon-Boten hurtig daneben zustellen. Wer vom stationären Handel es mit Click & Collect versucht, weiß, dass das niemals die normalen Handelsumsätze kompensieren kann. Der „klassische Kaufmann“ (oder „Kauffrau“, gerade im Handel gibt es viele Unternehmerinnen) wird streng von der Finanz geprüft, ebenso vom Arbeitsinspektorat, die Aufzeichnungen werden minuziös durchforstet, kurzum: Die Behörde hat „die Kleinen“ im Würgegriff.

Ganz anders bei Amazon: Gleich hohe Steuern wie der einheimische Kaufmann? Da können die Bosse in den USA nur herzlich lachen. Die Kritik an den Arbeitsbedingungen füllt inzwischen Bände, die Arbeiterkammer kritisiert Zwölf-Stunden-Tage, nicht bezahlte Überstunden, totale Überwachung - und die 400 Fahrer sind laut Arbeiterkammer gar nicht bei Amazon angestellt, sondern bei 130 (!) Subfirmen. Amazon wäscht sich die Hände in Unschuld.

Für den US-Giganten ist der neue Lockdown die größte Förderaktion - zu Lasten der heimischen Händler und deren Beschäftigten und Lehrlingen.

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