13.11.2021 09:00 |

Risikogebiet Salzburg

Tourismus über Politik: „Eine Bankrotterklärung!“

„Das war das Schlechteste, was passieren konnte!“ Salzburgs Wintertourismus ist in die nächste Corona-bedingte Krise reingeschlittert: Aufgrund der hohen Inzidenzen in ganz Österreich ernennt Deutschland seinen Nachbarn zum Risikogebiet. Vor allem die Skigebiete sehen das Versagen speziell bei Land und Bund.

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„Das war zu erwarten, es ist wie im letzten Jahr. Die Politik hat zu spät reagiert und wir sind die Leidtragenden“, so Peter Mitterer, Geschäftsführer der Seilbahn Hinterglemm.

Seit Freitag befindet sich auch Österreich auf der Roten Liste. Ungeimpfte Deutsche müssen demnach zehn Tage in Quarantäne, nachdem sie aus Österreich zurückkehren. Freitesten ist nach fünf Tagen möglich. Zwar gilt dies nicht für Genesene und Geimpfte, diese müssen sich lediglich registrieren. Jedoch betrifft die Reisewarnung hauptsächlich Familien. Harald Lürzer, Hotelier im Obertauern, sieht in den aktuellen Maßnahmen eine Katastrophe. Welche deutsche Familie mache hier denn Urlaub, wenn ihre Kinder dann in Quarantäne müssen? „Man kann den Winter nur noch retten, wenn für Kinder aus dem Ausland dasselbe gilt wie für Einheimische zwischen 12 und 15 Jahren. Wenn ein Kind nicht kommen darf, weil ungeimpft, bleibt die ganze Familie zu Hause.“

Tourismus befürchtet Stornierungen
Der Tourismus befürchtet großflächige Stornierungen. „Wir leben von deutschen Gästen und Familien. Sie machen in Ferienzeiten 80 Prozent der Nächtigungen aus“, erklärt Christian Hettegger vom Tauernhof in Großarl. Der gleichen Meinung ist auch Tourismuschef Siedler (Obertauern): „Wir wollen eine einheitliche Regelung für alle Kinder bis zum Ende der Schulpflicht – das EU-weit.“

Pongauer Wirtin fordert Lockdown für alle
Auch Petra Nocker-Schwarzenbacher, Pongauer Gastwirtin, sieht die Lage schwierig. Sie fordert eine drastische Lösung vom Bund. „Ich bin für eine Vollbremsung, nur so haben wir noch eine Chance auf eine Wintersaison. Darum sage ich: Lockdown, jetzt!“ Salzburgs Tourismus fürchtet den Ruin. „Aus politischer Sicht ist alles verpasst worden. Was gerade passiert, ist eine Bankrotterklärung der Politik.“

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