Im Salzkammergut

Skifahrer stürzte zwölf Meter in Gletscherspalte

Oberösterreich
08.11.2021 06:00

Einen Super-Schutzengel hatte am Wochenende ein Tourenskifahrer im Salzkammergut am Hallstätter Gletscher am Dachstein: Der Steirer (40) stürzte zwar zwölf Meter tief in eine Gletscherspalte, blieb aber unverletzt und wurde von Bergkameraden beobachtet, die sofort die Bergung organisierten.

Der 40-Jährige aus dem Bezirk Murtal in der Steiermark stieg am Sonntag mit Tourenski über den Randkluftanstieg auf den Hohen Dachstein. Gegen 11.30 Uhr kletterte er den Klettersteig wieder ab und fuhr ab dem Skidepot bei der Randkluft mit seinen Tourenski über den Gletscher ab. Ein Stück weiter vorne fuhr ein 64-jähriger Bergführer mit seinen sieben Gästen über den Gletscher ab. Dieser hielt beim Eisstein an und getraute sich nach Begutachtung aufgrund der Verhältnisse den östlichen Hang nicht weiter abzufahren. Er wies seine Gruppe an, möglichst hoch, zur befestigten Ratrac-Spur auszuqueren.

50 Zentimeter breite Spalte
Kurz darauf hielt auch der 40-Jährige an besagter Stelle an und entschloss sich ebenfalls den Hang beim Eisstein auszuqueren. Zuvor fuhr er aber noch ein kleines Stück ab und stürzte dabei ca. zwölf Meter tief in eine oben nur ca. 50 cm breite Gletscherspalte. Eine weiche Schneebrücke dämpfte den Aufprall des Tourengehers. Die bislang offenen Gletscherspalten sind derzeit teilweise vom frisch gefallenen Schnee überdeckt und sehr schwer zu erkennen. Der Bergführer und die Kursteilnehmer haben den Spaltensturz beobachtet und sogleich die Rettungskette in Gang gesetzt.

Ansprechbar, aber unterkühlt
Der 64-Jährige verständigte außerdem vier seiner Kameraden vom Bergrettungsdienst, die zufällig auch am Dachstein unterwegs waren. Gemeinsam begannen sie mit der Rettung des 40-Jährigen, der ansprechbar war, aber über Atemnot und Unterkühlung klagte. Zwischenzeitlich brachte der Polizeihubschrauber Libelle Salzburg weitere Bergretter und einen Alpinpolizisten auf den Dachstein, damit diese die terrestrische Rettung unterstützen können. Vor Ort herrschte teils sehr böiger Wind. Auch ein Notarzt und ein Flugretter wurden von der Flugpolizei aufgeflogen.

Nach mehr als einer Stunde gerettet
Gemeinsam konnte der 40-Jährige nach über einer Stunde aus der Spalte gerettet werden. Er lehnte nach Untersuchung durch den Notarzt eine weitere Behandlung oder Einlieferung in ein Krankenhaus ab.

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